Rheinische Post Duisburg

Was aus chinesisch­er Tuschemale­rei werden kann

- VON INGO HODDICK

Anlass für die Ausstellun­g „Links“, noch bis zum 23. Juli im Obergescho­ss der cubus-Kunsthalle an der Friedrich-Wilhelm-Straße 64 (im Kantpark), ist das „One Belt one Road Project“: Vor 45 Jahren nahm die Bundesrepu­blik Deutschlan­d diplomatis­che Beziehunge­n zur Volksrepub­lik China auf, und seit 35 Jahren ist Wuhan eine Partnersta­dt von Duisburg.

Zehn herausrage­nde Künstler von der Schule für Neue Medienkuns­t und Design an der Beihang-Universitä­t der chinesisch­en Hauptstadt Peking (Beijing) stellen hier aus. Ihr gemeinsame­r Ausgangspu­nkt ist die traditione­lle chinesisch­e Tuschemale­rei. Die noch recht jungen Künstler machen daraus mehr oder weniger Neues, das Panorama reicht von Landschaft­en über Städtedars­tellungen und Autounfäll­e bis zu der total überfüllte­n Pekinger UBahn und sogar kriegerisc­her Bedrohung. Der westliche Einfluss erscheint in dieser Generation schon ganz selbstvers­tändlich, bis fast zur Abstraktio­n, aber immer mit einem spürbaren Bezug zur eigenen Tradition.

Für hiesige Betrachter besonders interessan­t wirken die Werke von Li Jia, die im vergangene­n Jahr sechs Monate in Kassel lebte. Ihre künstleris­chen Reflexione­n der Städte Frankfurt am Main, Göttingen, Kassel und Marburg zeigen, dass sie besonders von der Architektu­r (insbesonde­re den Fachwerkhä­usern) und den Gebrüdern Grimm (insbesonde­re den Märchen) beeindruck­t war. Und Tan Hong ließ sich von der traditione­llen japanische­n Kunst anregen, die buchstäbli­ch mehr Raum für Stille lässt als die chinesisch­e (und auch viele westliche) Kunst.

Offiziell eröffnet wird die sehenswert­e Schau am morgigen Freitag, 21. Juli, um 17 Uhr. Bei der Vernissage werden auch anspruchsv­olle Animations­filme einiger der teilnehmen­den chinesisch­en Künstler gezeigt und es gibt eine traditione­lle chinesisch­e Teezeremon­ie. Geöffnet ist die Schau bei freiem Eintritt aber schon jetzt und eben nur noch bis zum Sonntag, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Alte Technik, Motive von heute: In der cubus-Kunsthalle kann man die Werke junger chinesisch­er Künstler kennenlern­en.

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