Anklage gegen IS-Unterstützer Hasan C.
(mawo) Sein Reisebüro an der Atroper Straße in Rheinhausen soll der Anlaufpunkt für junge Menschen gewesen sein, die für den IS kämpfen wollten. Hasan C. soll etwa die Essener Tempelbomber radikalisiert haben, auch Anis Amri, der auf dem Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen tötete, soll bei ihm aufgetaucht sein. Ab September muss sich der 51-Jährige mit vier weiteren Angeklagten verantworten. Sie sollen unter dem Hassprediger Abu Walaa ein Schleuser-Netzwerk aufgebaut haben. Alle fünf An- geklagten sitzen in Untersuchungshaft. In seinem Geschäft mit Hinterhofmoschee soll der Rheinhauser Ausreisewilligen Arabisch beigebracht haben und sie auf die Ideologie und Ziele des IS eingeschworen haben. Von dort aus organisierte Hasan C. die Reise der Angeworbenen ins IS-Gebiet. Sechs konkrete Fälle von Schleusungen werfen die Ermittler der Gruppe vor, die bei dem Prozess am Staatsschutzsenat in Celle zur Anklage kommen.
Bei den Ermittlungen half den Behörden der Syrien-Rückkehrer Anil O. Der Student aus Gelsenkirchen hatte ausgepackt und ist wichtigster Zeuge in dem Verfahren. Beim Prozess am Düsseldorfer Oberlandesgericht kam der 23-Jährige mit einer Bewährungsstrafe davon. Aber der Gelsenkirchener gilt seit seiner Aussage als Abtrünniger und muss um sein Leben fürchten. Über einen Messengerdienst, so die Bundesanwaltschaft, habe Abu Walaa aufgerufen, den Verräter zu töten.