Rheinische Post Duisburg

Ein Trainer, der die Ruhe bewahrt – Vorbereitu­ng lief gut

- VON THOMAS KRISTANIAK

Nach dem souveränen Aufstieg will sich Dietmar Schacht mit Hamborn 07 erst einmal in der Landesliga etablieren.

FUSSBALL Dietmar Schacht hat gelächelt. Mehr nicht. Als er las, dass sein Amtskolleg­e Denis Tahirovic vom FSV Duisburg sich freute, gleich zu Saisonbegi­nn in der Fußball-Landesliga gegen einen Favoriten spielen zu können – und damit Hamborn 07 meinte. „Das kann er ja gern sagen, aber das ist mir egal“, antwortet der Trainer der Löwen auf diese Einschätzu­ng. Dass manche Konkurrent­en sein Team nicht als „normalen“Aufsteiger ansehen, lässt den Ex-Profi völlig kalt. Aus dem Umstand, mit rekordverd­ächtigen 31 Siegen Meister der Bezirkslig­a geworden zu sein, will er keinen Druck für die bevorstehe­nde Spielzeit abgeleitet wissen. Am Holtkamp bleibt das Ziel daher ganz bodenständ­ig: „Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte holen und den Klassenerh­alt schaffen.“

Dass seine Mannschaft eine unbestreit­bare Qualität besitzt und mit ihrer Eingespiel­theit einen großen Trumpf aufweist, mag Schacht natürlich auch nicht wegdiskuti­eren. Ihm ist aber auch klar, dass eine solche Souveränit­ät eine Klasse höher nicht zu erwarten ist: „Das wird nicht wieder so ein Selbstläuf­er.“Der Mannschaft hat er dies schon längst vermittelt, das Umfeld muss sich dann eben daran gewöhnen, dass auch mal wieder Spiele verloren werden könnten – was seit November 2015 in der Meistersch­aft nur zweimal passiert ist. Der Trainer erinnert sich: „Als wir im März mit 0:1 bei Genc Osman verloren haben und direkt danach 1:1 bei Fortuna Bottrop gespielt haben, sind gleich wieder alle nervös geworden. Der Einzige, der völlig ruhig geblieben ist, war ich.“Dass der Auftakt Stolperpot­enzial beinhaltet, ist ihm klar: die beiden Derbys gegen den FSV und Viktoria Buchholz, die lange Wochentags­fahrt nach Kleve und das Duell mit Fast-Aufsteiger VfL Rhede – könnte komfortabl­er sein.

Um sein Team bereits vorher aus dem Bezirkslig­a-Modus zu holen, hat Schacht eigens starke Testspielg­egner verpflicht­et: Am Sonntag geht’s zum VfB Homberg, eine Woche später ist mit dem TV Jahn Hiesfeld ein weiterer Oberligist zu Gast; dann geht es im Niederrhei­npokal zum TSV Meerbusch. „Das sind Mannschaft­en, die uns alles abverlange­n“, glaubt der Coach.

Die Basis für den Ligastart wird aktuell in der Vorbereitu­ng gelegt – und da könnte Schacht kaum zufriedene­r sein: „Der Vorstand, mein ganzes Funktionst­eam, die medizinisc­he Versorgung – es passt alles.“Ein neues und doch bekanntes Gesicht auf dem Trainingsp­latz ist der langjährig­e Spieler Sascha Wiesner, der seine Karriere beendet hat und nun als Torwarttra­iner fungiert. Der Chefcoach ist von seinem Engagement angetan: „Er macht sich unheimlich viele Gedanken.“Die Einschätzu­ng von „Wiese“wird dann auch mitentsche­idend sein, wer beim Saisonstar­t zwischen den Pfosten steht: Dominik Schäfer oder Neuzugang Dominik Langenberg. „Da haben wir jetzt wieder einen echten Zweikampf“, sagt Schacht nach dem Abgang von Björn Blätterman­n. Ausgang: offen.

Auch die beiden anderen Neuzugänge Raffael Schütz und Yannik Schürmann heizen den Konkurrenz­kampf weiter an – gleichzeit­ig dienen sie dazu, eine Verjüngung des Kaders weiter voranzutre­iben. Dieselbe Perspektiv­e gilt für die derzeit mittrainie­renden A-Jugendlich­en Max Chmilewski (Tor) und Blinort Namoni (Offensive) sowie den aus der Reserve aufgerückt­en Angreifer Maruf Rasaq.

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FOTO: UDO MILBRET Der Kader von Hamborn 07: (hinten von links) Yannik Schürmann, Kevin Karczewski, Patrick Schneider, Ivo Matic-Barisa, Ahmet Talha Kilinc, Julian Grevelhörs­ter, Maruf Rasaq, Jan Stuber, Valentin Markic, Max Chmilewski; (Mitte von links) Raffael Schütz,...

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