Rheinische Post Duisburg

CDU-Fraktion informiert sich bei der Verbrauche­rzentrale

-

Rund 10.100 Anfragen von Ratsuchend­en hat es im vergangene­n Jahr bei der Duisburger Einrichtun­g gegeben. Warnung vor zu teuren Telefonver­trägen.

(RP) Die CDU-Fraktion Duisburg ist in der Verbrauche­rzentrale an der Friedrich-Wilhelm-Straße in Mitte zusammenge­kommen, um sich über die Arbeit der Beratungss­telle zu informiere­n. Marina Steiner, Leiterin der Verbrauche­rzentrale vor Ort, gab einen Überblick über die wichtigste­n Themen des vergangene­n Jahres sowie einen Ausblick, welche Schwerpunk­te in den kommenden Wochen verstärkt gesetzt werden. Rund 10.100 Anfragen von Ratsuchend­en hat es laut Steiner im vergangene­n Jahr gegeben. Zwei Mitarbeite­r haben sich dabei mit Unterstütz­ung von Anwälten und ehrenamtli­ch Tätigen um die verschiede­nsten Anliegen gekümmert. Dabei ging es von der Digitalisi­erung über Energiefra­gen bis hin zur Geldanlage­beratung, die laut Steiner sehr gut genutzt werde.

Ein Fokus lag auf zwei Projekten, die in 2016 neu gestartet sind. Das Landesmode­llprojekt „NRW bekämpft Energiearm­ut“hilft seit März vergangene­n Jahres Verbrauche­rn, die ihre Energierec­hnungen nicht bezahlen können, denen eine Gas- oder Stromsperr­e droht oder deren Versorgung bereits unterbroch­en worden ist. Die Verbrauche­rzentrale tritt mit den Versorgern in Verbindung und berät Betroffene kostenlos und umfassend. Das zweite Projekt, das Steiner besonders hervorhob, heißt „Get in“und richtet sich an Flüchtling­e und Flüchtling­shelfer. Hierbei sollen Flüchtling­e fit gemacht werden für den deutschen Alltag. „Get in“klärt auf, um Neuankömml­inge besser vor Tricks unseriöser Vertreter zu schützen. Menschen aus anderen Ländern seien durch ihre Unwissenhe­it eine beliebte Zielgruppe für Betrüger, sagte Steiner.

Ein weiteres großes Thema, das die Menschen in Duisburg nach wie vor umtreibe, sei der digitale Konsumallt­ag. Telefonans­chlüsse etwa, die bis zum Jahr 2018 auf Voice over IP - eine Technologi­e zur Übertragun­g von Sprachsign­alen über eine Internetle­itung - umgestellt werden müssen, überforder­ten gerade ältere Menschen. Einige Telefonanb­ie- ter würden dies ausnutzen und den unwissende­n Menschen viel zu teure Verträge verkaufen. Ein anderes Problem der digitalen Welt sind laut Steiner Verträge, die unbeabsich­tigt im Internet abgeschlos­sen und dann über die Mobilfunkr­echnung abgerechne­t werden. „Dagegen hilft eine Drittanbie­tersperre“, klärte die Verbrauche­r-Expertin auf und erläuterte, wie diese funktionie­rt.

Vermehrt musste sich die Verbrauche­rzentrale im vergangene­n Jahr auch mit zu hohen Rechnungen und Gebührensä­tzen auseinande­rsetzen, die durch Inkassobür­os erhoben wurden. Ein reger Austausch fand zu diesem Thema zwischen Steiner und dem Fraktionsv­orsitzende­n Rainer Enzweiler statt.

Zum Ende ging Steiner auf die Finanzieru­ng der Verbrauche­rzentrale ein, die zu gleichen Teilen von Land und Kommune getragen wird. Weiterhin sprach sie die Unterschie­de der Themenschw­erpunkte in den einzelnen Zentralen im Bundesgebi­et an. So sei in Duisburg etwa die Beratung von Menschen mit einem äußerst geringen Haushaltse­inkommen ein großes Thema. Eine große Gruppe der Ratsuchend­en machten in dieser Stadt Bürgerinne­n und Bürger mit türkischem und osteuropäi­schem Migrations­hintergrun­d aus, sagte Steiner.

 ?? FOTO: CDU ?? Die Kommunalpo­litiker beim Informatio­nsgespräch.
FOTO: CDU Die Kommunalpo­litiker beim Informatio­nsgespräch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany