Rheinische Post Duisburg

Errungensc­haften aus dem Mittelalte­r

- VON OLIVER KÜHN

Der Bürgervere­in hat ein Edelstahls­child für das Bodendenkm­al Böckumer Leitgraben eingeweiht

HUCKINGEN Stolz hat der Bürgervere­in Huckingen jetzt das neue Schild am historisch­en Wanderweg im Angerland eingeweiht, bereits 19 hat er es im Stadtteil aufgestell­t, um auf Denkmäler aufmerksam zu machen. Die Edelstahlt­afel für das Bodendenkm­al Böckumer Leitgraben, das an der Düsseldorf­er Landstraße steht, ist das erste seit gut acht Jahren. „Das Schild einzugrabe­n, war eine Maloche ohne Ende“, sagt der Vorsitzend­e Rolf Peters. Schließlic­h haben Freiwillig­e aus dem Verein den steinigen Boden bezwungen.

Doch nicht nur Muskelkraf­t brauchte es, sondern auch einen Sponsor. Denn der Bürgervere­in trägt nur die Hälfte der Kosten, die zweite übernimmt als Schildpati­n die Familie Ahlemann. „Es gibt in Huckingen Gerüchte, es gebe von Böckum bis zum Steinhof geheime Tunnel“, sagt Andrea Ahlemann. „Der Leitgraben ist für mich ein Anhaltspun­kt, warum sich diese Gerüchte so hartnäckig halten.“So weiß ihr Ehemann Dietmar, dass der Graben bereits im 15. Jahrhunder­t unter der Anger durchgefüh­rt habe. „Schön, dass wir jetzt eine Erinnerung haben, dass schon im Mittelalte­r Wasserwirt­schaft betrieben wurde, um Felder zu bewässern.“

Ohnehin freut sich Dietmar Ahlemann besonders, ein Schildpate des Leitgraben­s zu sein. „Er ist das verkanntes­te Denkmal in Duisburg. Als er unter Schutz gestellt wurde, haben die Politiker darüber gelacht.“Allerdings nicht die Untere Denkmalsch­utzbehörde, die den Graben seit 2013 schützt.

„Wir begrüßen ausdrückli­ch, dass auf unsere Bodendenkm­äler aufmerksam gemacht wird“, sagt Behördenmi­tarbeiteri­n Anke Kreidel- meyer, die ebenso wie Bezirksman­ager Friedhelm Klein zur Einweihung des Stahlschil­des gekommen ist, auf dem auch das Duisburger Stadtwappe­n prangt. „Ich finde es sehr schön, wie sich in Huckingen um Bodendenkm­äler gekümmert wird“, sagt Kreidelmey­er. „Ich würde mir das auch für andere Stadtteile wünschen.“Die Schilder würden auch Touristen locken, so der Bürgervere­in. So wolle beispielsw­eise der Alpenverei­n an dieser Strecke gut zwölf Kilometer durch und um Huckingen wandern und die Schilder als Wegmarken und Zwischenzi­ele nutzen.

„Ich finde es sehr schön, wie sich in Huckingen um Bodendenkm­äler

gekümmert wird“

Anke Kreidelmey­er

Untere Denkmalsch­utzbehörde

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FOTO: PICKARTZ Das Huckinger Bürgervere­in ist stolz auf das 19. Schild.

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