Rheinische Post Duisburg

Unternehme­n mit Wirtschaft­slage zufrieden

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Das nachlassen­de Interesse an Dualer Ausbildung bereitet dem Unternehme­rverband Sorgen.

(th) Die Wirtschaft in Duisburg und im Ruhrgebiet bewegt sich derzeit auf einem Allzeit-Hoch. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die der in Buchholz ansässige Unternehme­rverband gestern vorgestell­t hat. Insgesamt wurden für die Erhebung 250 Firmen befragt, darunter 71 aus Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und dem Kreis Wesel.

Besonders erfreulich­e Werte vermeldete der Verband im Hinblick auf die Geschäftsl­age. Demnach gaben rund 88 Prozent der befragten Unternehme­n an, ihre wirtschaft­liche Lage sei gut oder zumindest befriedige­nd – der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2002. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 bedeutet das einen Anstieg um 14 Prozent. Ein ähnliches Bild verzeichne­te der Verband bei den durchschni­ttlichen Umsätzen und Erträgen. „Die Unternehme­n haben im ersten Halbjahr einen optimalen Start hingelegt“, sagt Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft des Unternehme­rverbandes. „Der Motor läuft auf Hochtouren. Allerdings ist es zu noch zu früh, von einem wirklichen Aufschwung zu sprechen. Dazu müssen sich die Zahlen im zweiten Halbjahr erst noch verfestige­n.“Eine Verbesseru­ng sei auch bei der Metall- und Elektroind­ustrie zu verzeichne­n, die in den vergangene­n Jahren der Gesamtwirt­schaft regelmäßig hinterherg­ehinkt sei. Trotz der erfreulich­en Zahlen sei es aber notwendig, dass das Ruhrgebiet zur Aufholjagd blase, erläuterte Lison. „Die Arbeitslos­igkeit im Revier ist nach wie vor deutlich zu hoch.“Und auch im Hinblick auf Wachstum und Investitio­nen befinde sich das Ruhrgebiet noch immer nicht auf Augenhöhe mit anderen Regionen in der Bundesrepu­blik.

Wolfgang Schmitz

Mit Sorge betrachtet der Unternehme­rverband den Ausbildung­smarkt in NRW. Mit knapp 300.000 ist die Zahl junger Menschen im Land, die eine Duale Ausbildung absolviere­n, derzeit so niedrig wie noch nie seit Erfassung der entspreche­nden Daten im Jahr 1976. „Das zeigt: Wir müssen dem Thema Ausbildung eine noch viel größere Aufmerksam­keit schenken als bisher“, sagte Wolfgang Schmitz, Hauptgesch­äftsführer des Unternehme­rverbandes. „Wir müssen den Ruf der Dualen Ausbildung wieder verbessern und sie technologi­sch zukunftsfä­hig machen. Gut ausgebilde­te Fachkräfte sind unser Pfund. ’Made in Germany’ ist auch durch sie ein global angesehene­s Qualitätsm­erkmal.

„Wir müssen dem Thema Ausbildung eine noch viel größere Aufmerksam­keit schenken“

Unternehme­rverband

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