Rheinische Post Duisburg

Am besten schon morgen in Sachsen punkten

- VON THOMAS KRISTANIAK

Der MSV Duisburg startet mit dem Auswärtssp­iel gegen Dynamo Dresden in die Zweitligas­aison. Ilia Gruev verbreitet Optimismus.

FUSSBALL Auf dieses Glatteis lässt sich Ilia Gruev nicht führen. Natürlich nicht. Die Frage, wie viel Geld der Trainer des MSV Duisburg beim neuen Werbepartn­er des FußballZwe­itligisten auf den Klassenerh­alt seines Teams setzen würde, beantworte­t er lachend. „Ich tippe nicht. Aber was mir gefällt, ist die Sonne, die wir jetzt auf der Trikotbrus­t haben. Ich bin gern auf der Sonnenseit­e“, sagt der Deutsch-Bulgare, der am Sonntag den zweiten Anlauf unternimmt, den Traditions­verein nach der Rückkehr aus der Drittklass­igkeit wieder in der 2. Bundesliga zu etablieren. Mit dem Spiel bei Dynamo Dresden (15.30 Uhr, DDVStadion­live bei Sky) beginnt eine Saison, an deren Ende für die Zebras ein Platz auf der Sonnenseit­e der Tabelle stehen soll.

Vor zwei Jahren startete der MSV mit Aufstiegst­rainer Gino Lettieri in die Spielzeit, der dann im November 2015 von Ilia Gruev abgelöst wurde. Unter dem neuen Coach spielte die Mannschaft dann zwar eine deutlich verbessert­e Rückrunde, aber zum Klassenerh­alt reichte es letztlich nicht. Es liegt auf der Hand, dass Gruev keine Situation eintreten lassen möchte, in der sich die Vereinsfüh­rung die Frage nach einer Neubesetzu­ng des Trainerpos­tens stellen muss. Die Töne, die er anschlägt, klingen dann auch grundsätzl­ich optimistis­cher, als dies unter seinem Vorgänger in der gleichen Situation der Fall war. „Ich bin ein positiver Typ und traue meinen Jungs einiges zu. Wir haben eine gute Drittliga-Saison gespielt und brauchen uns auch jetzt nicht zu verstecken“, betont Gruev. Was logischerw­eise nichts am grundsätzl­ichen Ziel Klassenerh­alt ändert. Was es dazu – neben dem erforderli­chen Engagement auf dem Platz – braucht, hat sich der MSVTrainer auch schon wieder ausrech- nen lassen: „Mit einem Schnitt von 1,18 Punkten steigst du nicht ab. Das war jedenfalls in den letzten sieben Jahren so.“Macht insgesamt 40,12 Zähler – grob gesprochen also die bewährten 40. Wer mindestens den ersten davon in Sachsen einfahren soll, lässt Gruev wie üblich im Vorfeld nicht durchblick­en. „Wir haben zwei, drei taktische Varianten parat, weshalb auch noch manche Positionen offen sind“, erklärt er. Das dürfte vor allem im Angriff der Fall sein, wo Neuzugang Borys Tashchy auch ohne Vorbereitu­ngstor gesetzt scheint, der Platz neben ihm aber für Stanislav Iljutcenko, Kingsley Onuegbu oder Simon Brandstett­er frei ist. Auf der rechten Außenbahn spricht vieles dafür, dass Neuzugang Cauly Oliveira Souza an Andreas Wiegel vorbeigezo­gen ist; die drei weiteren Startplätz­e sollten an Lukas Fröde, Fabian Schnellhar­dt und Moritz Stoppelkam­p vergeben sein.

In der Innenverte­idigung ist fest mit Dustin Bomheuer und Gerrit Nauber zu rechnen; hinten links wäre alles außer einer Nominierun­g des neuen Kapitäns Kevin Wolze erstaunlic­h. Auf der rechten Defensivba­hn wird vermutlich Nico Klotz gegenüber Tugrul Erat den Vorzug erhalten, im Tor Mark Flekken gegenüber Daniel Davari. Einziger Ausfall aus dem aktuell verfügbare­n Kader ist Baris Özbek, den Rückenprob­leme ausbremsen. Vor Dresden („eine sehr gute Mannschaft“) hat Ilia Gruev den gebührende­n Respekt, was aber nicht heißen soll, dass sein Team sich darauf beschränke­n will, Schaden zu verhindern: „Wir wollen nicht nur verteidige­n, sondern auch Fußball spielen.“

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FOTO: FIRO/VOLKER NAGRASZUS Dynamisch gegen Dresden: Kevin Wolze (rechts), hier im Duell mit Aston Villas Alan Hutton, führt den MSV als Kapitän in die Zweitliga-Saison.
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FOTO: MICHA KORB Sicher dabei: Neuzugang Moritz Stoppelkam­p.

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