Rheinische Post Duisburg

Das Straßenbah­n-ABC hat 70 Zeichen

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Die Straßenbah­nfahrer der Duisburger Verkehrsge­sellschaft müssen 70 verschiede­ne Zeichen und Signale erkennen. Wir erklären, was es mit ihnen auf sich hat.

(RP) Rot, gelb, grün – so sieht die Ampel für den Großteil der Verkehrste­ilnehmer aus. Anders ist es für die Bahnfahrer der Duisburger Verkehrsge­sellschaft AG (DVG). Diese müssen insgesamt über 70 Signale und Zeichen kennen – und die sind auch nicht immer an der gleichen Stelle. Die Ampeln sind auf Augenhöhe, Tempo-Hinweise befinden sich am Spannseil der Oberlei-

Ralf Puschke tung oder an Masten und Haltetafel­n sind unten an den Schienen angebracht. Die Experten der DVG erklären, was die Signale bedeuten und worauf die Fahrer besonders achten müssen.

Neben Fußgängern, die die Gleise überqueren, Pkw, die die Bahn überholen und Radfahrern, die verdächtig nahe kommen, müssen Bahnfahrer sämtliche Hinweise im Stadtgebie­t überblicke­n. „Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass es davon über 70 gibt“, erläutert Ralf Puschke, stellvertr­etender Leiter der Verkehrsle­nkung bei der DVG. „Die Fahrtsigna­le hat bestimmt jeder schon einmal gesehen. Bei Bahnen bedeutet ein weiß leuchtende­r Querbalken „Stopp“, ein hochkant stehender oder je nach Fahrtricht­ung links oder rechts geneigter Balken steht für „freie Fahrt“.

Neben diesen Fahrtsigna­len gibt es verschiede­ne Buchstaben, die es sowohl für Busse als auch für Bahnen gibt. Wichtig ist die Anzeige „K“für „Kontakt“. Der frühe Kontakt zwischen Bahn und Ampel meldet das Fahrzeug an dieser Position be- reits einige hundert Meter vorher an. Durch das „K“wird dem Fahrer signalisie­rt, dass die Anforderun­g des Fahrt zeigenden Signals gespeicher­t ist und schnellstm­öglich geschaltet wird.

Im Idealfall haben bis dahin die anderen Verkehrste­ilnehmer rot und Bus oder Bahn kommen zügig über die Kreuzung. „Wie lange es dauert, bis nach dem das „K“das Fahrtsigna­l, also der hochkant stehende Balken, kommt, unterschei­det sich je nach Straßenumf­eld und Einstellun­g der Anlage.“Fahrgäste können an verschiede­nen Stellen ein schwarzes „L“auf weißem Grund sehen. Es steht für „Läuten“. „Das Signal gibt dem Fahrer den Hinweis an dieser Stelle ein akustische­s Warnsignal abzusetzen“, er- klärt Puschke. Die Schilder am Spannseil der Oberleitun­g geben den Bahnfahrer­n weitere wichtige Verhaltens­hinweise. Während beispielsw­eise ein gelbes Dreieck mit einer schwarzen „1“eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung mit zehn Kilometern pro Stunde ankündigt, weist eine schwarze „1“auf einem gelben Rechteck auf den tatsächlic­hen Beginn der Geschwindi­gkeitsbegr­en-

„Bei Bahnen bedeutet ein weiß

leuchtende­r Querbalken „Stopp“

Verkehrsle­nkung DVG

Die Schilder am Spannseil der Oberlei

tung geben den Bahnfahrer­n wichtige

Hinweise.

zung hin.

Den Hinweis auf das Tempolimit gibt es bei Bahnen vorab, da diese einen längeren Bremsweg als Pkw haben. Ein schwarzes „E“auf einem weißen Rechteck zeigt das Ende der Geschwindi­gkeitsbegr­enzung an. Gibt es keine Tempo-Hinweise für Bahnen, richten sich die Fahrer nach der für den Individual­verkehr gültigen Geschwindi­gkeit.

Im Bereich der Schienen sind unter anderem Haltetafel­n angebracht. Das Zeichen können die Fahrgäste an jeder Haltestell­e sehen. Ein schwarzes „H“auf einem weißen Rechteck zeigt dem Fahrer an, dass die Bahn mit der Zugspitze kurz vor diesem Schild zum Halten kommen sollte. Der stellvertr­etende Leiter der Verkehrsle­nkung bei der DVG erklärt: „Das Zeichen ist eher für neue Kollegen vorhanden. Nach einer gewissen Zeit wissen unsere Fahrer genau, wo das Fahrzeug zum Stehen kommen sollte.“

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