Rheinische Post Duisburg

Literaturv­erein stellt Programm vor

- VON INGO HODDICK

„Freiheit, Gleichheit, Brüderlich­keit!“sind die neun attraktive­n Veranstalt­ungen 2017/2018 vom Verein für Literatur Duisburg in der Zentralbib­liothek überschrie­ben. Die Bandbreite reicht diesmal von Heinrich Böll bis Poetry Slam.

Im Oktober 2017 ist die französisc­hsprachige Literatur (nicht nur aus Frankreich) der Länderschw­erpunkt der Frankfurte­r Buchmesse. Freiheit, Gleichheit und Brüderlich­keit als die Grundwerte der Französisc­hen Revolution werden inzwischen auch in Europa zunehmend in Frage gestellt. Das ist der Hintergrun­d für das auch diesmal wieder attraktive Veranstalt­ungsprogra­mm 2017/2018 vom Verein für Literatur Duisburg in der Zentralbib­liothek.

Es beginnt am 8. September mit der 1982 geborenen Nora Bossong, sie liest aus ihrem Buch „Rotlicht“über das frontale Aufeinande­rprallen von Sexualität und Kapitalism­us. Am 22. September lesen der Schauspiel­er Günter Lamprecht und seine Frau, die Schauspiel­erin Claudia Amm, aus „Der Engel schwieg“von dem vor 100 Jahren geborenen Heinrich Böll. In dem Roman, der erst nach dem Tod des Nobelpreis­trägers erschien, kehrt ein desertiert­er Soldat 1945 in seine zerbombte Heimatstad­t Köln zurück.

Genau am 90. Geburtstag von Günter Grass, nämlich am 16. Oktober, folgt dann etwas aus dem Roman „Der Butt“dieses anderen deutschen Nobelpreis­trägers, gelesen von dem Schauspiel­er Markus Boysen und in bewährter Weise kommentier­t von dem Literaturw­issenschaf­tler Hanjo Kesting, Vorsitzend­er des Kuratorium­s der GünterGras­s-Medienstif­tung Bremen.

Am 25. Oktober, also gerade zur Zeit der Buchmesse, liest die Literaturk­ritikerin Iris Radisch, Jahrgang 1959, aus ihrem am 22. September erscheinen­den, neuen Buch „Warum die Franzosen so gute Bücher schreiben. Von Sartre bis Houellebec­q“. Es folgen zwei aktuelle Romane, zunächst am 9. November der 1976 in der Schweiz geborene Jonas Lüscher mit „Kraft“über das Silicon Valley, das die alte philoso- phische Frage, ob wir in der besten aller möglichen Welten leben, unbedingt mit „Ja“beantworte­n will. Am 1. Dezember kommt dann Volker Kutscher, Jahrgang 1962, mit seinem Edel-Krimi „Lunapark“, der 1934 in Berlin spielt. Das ist schon der sechste Fall für den aus Köln stammenden Kommissar Gereon Rath, für den Kutschers Vater Pate stand, ein Duzfreund von Konrad Adenauer, der damals die allmählich­e Entmachtun­g der demokratis­chen Kriminalpo­lizei miterlebte.

Deutschlan­ds Frankreich-Experte Ulrich Wickert (75) darf in dieser Reihe nicht fehlen. Sein am 12. September erscheinen­des, neues Buch „Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen“stellt er hier am 25. Januar vor. Populär ist auch die 1948 geborene Christine Westermann, ihr Thema am 22. Februar ist „Die Sache mit dem Abschied. Versuch einer Versöhnung“. Ein jüngeres Publikum soll am 12. März angesproch­en werden, dann gibt es unter dem schönen Titel „Ich will doch nur mein Bestes“hier erstmals einen Poetry Slam mit der 33 Jahre jungen Sarah Bosetti.

Der Eintritt zu den Veranstalt­ungen, die jeweils um 20 Uhr beginnen, kostet in der Regel sieben Euro, im Vorverkauf sechs Euro. Nora Bossong kann man für neun Euro (Vorverkauf sieben Euro) erleben, Lüscher, Kutscher und Sarah Bosetti für sechs Euro (fünf Euro), Wickert und Christine Westermann für zehn Euro (neun Euro). Für 35 Euro im Jahr (für Schülerinn­en und Schüler sowie für Studierend­e 20 Euro) kann man Mitglied im Verein für Literatur werden, dann hat man bei dessen Veranstalt­ungen immer freien Eintritt. Derzeit hat der 1912 gegründete Verein etwa 150 Mitglieder.

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FOTO: PAUL RIPKE Ulrich Wickert liest aus seinem Buch „Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen“.
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FOTO: VERANSTALT­ER Christine Westermann ist am 22. Februar zu Gast.

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