Rheinische Post Duisburg

A40: Probleme für Retter und ÖPNV

- VON TIM HARPERS

Das hohe Verkehrsau­fkommen im Stadtgebie­t stellt Feuerwehr, Rettungsdi­enst und DVG vor Schwierigk­eiten. Vor allem die Anfahrt von Spezialkli­niken ist komplizier­t. Die Polizei versichert, überall und jederzeit einsatzber­eit zu sein.

Die gesperrte A40-Brücke stellt die Menschen in der Stadt auch abseits des Berufsverk­ehrs vor große Herausford­erungen. So war zum Beispiel gestern Vormittag die Regionalba­hn der Linie RB31 in Fahrtricht­ung Duisburg so überfüllt, dass in Rumeln niemand mehr zusteigen konnte. Die hohe Auslastung der Züge hat ihre Ursache unter anderem im eingeschrä­nkten Busverkehr (die RP berichtete) zwischen Moers und Duisburg. Angesichts der angespannt­en Verkehrsla­ge lässt die Niag ihre Busverbind­ungen nach Duisburg vorzeitig enden und weist ihre Fahrgäste auf die Möglichkei­t zur Weiterreis­e mit der RB 31 hin. Die Nordwestba­hn hat inzwischen angekündig­t, in den kommenden Tagen besonders lange Züge auf der Strecke einsetzen zu wollen, um für Entlastung zu sorgen.

Dass die Lage angespannt ist, verdeutlic­hen auch die Zahlen der Duisburger Verkehrsge­sellschaft. In den vergangene­n Tagen sind offensicht­lich viele Berufspend­ler vom Auto auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel umgestiege­n. Wie DVG-Sprecher Felix zur Nieden gestern unserer Redaktion mitteilte, verzeichne­n die Verkehrsbe­triebe seit der Sperrung auf bestimmten Strecken ein erhöhtes Fahrgastau­fkommen. „In der 901 von Ruhrort zum Beispiel, ist es merklich voller als üblich“, sagte zur Nieden. „Von Überfüllun­g und großen Verspätung­en kann aber noch keine Rede sein.“Das könne sich jedoch ändern, werde die Sperrung über die Ferien hinaus aufrechter­halten. Auf den eingericht­eten Umleitunge­n der Buslinien, die den Rhein queren, komme es wegen des hohen Verkehrsau­fkommens zu den Stoßzeiten schon jetzt regelmäßig zu Verzögerun­gen. „Mal sind es 15 Minuten, mal 30, manchmal auch mehr.“

Neben Pendlern, DVG und Niag haben auch die Feuerwehr, die Polizei und die Rettungsdi­enste mit überfüllte­n Straßen zu kämpfen. „Die Sperrung betrifft viele meiner Kollegen“, sagte Polizeispr­echerin Stefanie Bersin. „Wir haben die Arbeitszei­ten für die Kollegen im Präsidium angepasst, die nicht im Schichtdie­nst tätig sind.“Die Einsatzber­eitschaft der Polizei sei allerdings nicht beeinträch­tigt. „Wir haben unsere Möglichkei­ten mit Blaulicht und Sirene“, sagte Bersin. „Die Bürger müssen sich keine Sorgen machen. Wir sind auf jeder Seite des Rheins zu jeder Zeit zur Stelle.“

Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), das in Teilen des Duisburger Westens die Aufgaben des kommunalen Rettungsdi­enstes wahrnimmt, führt die angespannt­e Verkehrsla­ge dagegen zu größeren Problemen. „Vor allem wenn wir aus dem Westen Fachklinik­en auf der anderen Rheinseite anfahren müssen“, erläutert Pascal Thurau, Bereichsle­iter Aus- und Fortbildun­g beim Roten Kreuz, die Lage. „Bei neuronalen Geschichte­n wie Schlaganfä­llen müssen wir häufig über die Brücke der Solidaritä­t, um die Sana-Kliniken zu erreichen. Und wenn die Brücke verstopft ist, kann uns das wichtige Zeit kosten.“Die Duisburger Berufsfeue­rwehr hat bereits reagieren müssen, um die Einsatzber­eitschaft zu gewährleis­ten. „Wir haben die Alarmierun­g für die Wachen der Berufsfeue­rwehr sowie für die Löschzüge der Freiwillig­en Feuerwehr den Umständen angepasst“, sagte Feuerwehr-Chef Oliver Tittmann. Dies bedeute eine frühzeitig­e zusätzlich­e Alarmierun­g der Freiwillig­en Feuerwehr im Einsatzfal­l und einen größeren Personalei­nsatz bei den Berufskräf­ten. Darüber hinaus werde bei großen Schadensla­gen sofort weitere Hilfe aus Nachbarstä­dten angeforder­t. Um Verzögerun­gen zu verhindern, sei zudem ein zusätzlich­er Führungsdi­enst für das westliche Stadtgebie­t im Einsatz, der Koordinati­onsaufgabe­n wahrnehme. Eine Woche nach der Vollsperru­ng wird NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU) am heutigen Mittwoch bei der IHK in Duisburg Wirtschaft­sverbände, Gewerkscha­ften und Behörden über den weiteren Krisenfahr­plan informiere­n. Wie es aus Regierungs­kreisen hieß, werde Wüst dabei die Ergebnisse einer Expertenko­mmission präsentier­en und die künftige Nutzbarkei­t der Brücke erläutern.

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FOTOS: NORDWESTBA­HN/ DPA Die Züge der Nordwestba­hnlinie RB31 zwischen Xanten und Duisburg (links) sind wegen der Brückenspe­rrung (rechts) zu den Stoßzeiten überfüllt. Das Verkehrsun­ternehmen hat deshalb angekündig­t, auf der Route in den kommenden Tagen längere Züge einsetzen...
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