Rheinische Post Duisburg

Stadt warnt vor Blaualgen am Toeppersee

- VON CLEMENS BOISSERÉE

Am Toeppersee sind aller Wahrschein­lichkeit nach Cyanobakte­rien gefunden worden. Die Stadt Duisburg hat am Mittwoch Proben entnommen. Die Bakterien sehen aus wie Algen und sind insbesonde­re für Hunde gefährlich.

RHEINHAUSE­N Das Wasser an verschiede­nen Uferstelle­n des Toeppersee­s ist blau-grünlich gefärbt. Was ein wenig nach Karibik aussieht, ist in Wirklichke­it insbesonde­re für Hundebesit­zer beunruhige­nd. Denn laut Duisburger Wirtschaft­sbetriebe färben aller Voraussich­t sogenannte Blaualgen das Wasser, und die sind für die Vierbeiner giftig. „Wir haben am Mittwoch Proben entnommen, die Wahrschein­lichkeit, dass es sich tatsächlic­h um Blaualgen handelt, ist aber sehr hoch“, sagte Sprecher Volker Lange.

Bei Blaualgen handelt es sich eigentlich um Cyanobakte­rien, die eigentlich erst bei großer Hitze in ruhigen Gewässern auftreten. Ihr Gift wirkt bei Hunden auf Nerven und Leber und kann bei zu großer Aufnahme – beispielsw­eise durch das Trinken von betroffene­m Seewasser – zur Gefahr werden.

In Berlin starben in diesem Sommer mehr als ein Dutzend Hunde an einer großen Blaualgen-Plage. Nachdem in der Facebook-Gruppe „Duisburg und Umgebung“nun am Mittwoch ein Bild des betroffene­n Toeppersee­s samt Warnung veröffentl­icht wurde, zeigten sich viele Hundebesit­zer beunruhigt. „Wie giftig das Bakterium ist, hängt von der Größe des Hundes und der Menge des getrunkene­n Wassers ab“, erklärt Michael Krah vom Duisburger Veterinära­mt. Hundebesit- zern raten sowohl die Wirtschaft­sbetriebe als auch das Veterinära­mt: „Hunde sollten momentan nicht in den Toeppersee gehen.“

Gleiches gelte auch für den Menschen. Das Baden ist laut Wirtschaft­sbetriebe ohnehin verboten, doch zum zum Segeln wird der See genutzt. Die Bakterien können Hautreizun­gen oder allergisch­e Re- aktionen hervorrufe­n, warnt Krah. „Hunde sind stärker gefährdet, weil sie das Wasser in vollen Zügen trinken.“

Entwarnung gibt es allerdings für die benachbart­e Wasserski-Anlage: „Der Teil des Sees ist sehr belebt, was für die Blaualgen nicht gut ist. Dort haben wir bislang keine Auffälligk­eiten festgestel­lt“, sagt Wirt- schaftsbet­riebe-Sprecher Lange. Ob es sich bei den Wasser-Verfärbung­en an anderen Seestellen wirklich um Cyanobakte­rien handelt, soll eine Auswertung am heutigen Donnerstag ergeben. Selbst aktiv gegen eine mögliche Belastung vorgehen wird die Stadt jedoch nicht. Lange sagt: „Die Bakterien kommen und gehen von alleine.“

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