Rheinische Post Duisburg

Was fördert das Gemeinwohl?

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Welcher Mechanismu­s verbirgt sich dahinter, dass der Bürger seine Steuern zahlt oder den Richterspr­uch akzeptiert? Das ist eins der Forschungs­themen, mit denen sich Dr. Lilia Zhurakhovs­ka (32) als neue Juniorprof­essorin für Volkswirts­chaftslehr­e (Behavioral Economics) an der Fakultät für Betriebswi­rtschaftsl­ehre/Mercator School of Management der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE) befasst. Sie interessie­rt sich vor allem für die Kommunikat­ion, um das Verhalten in wirtschaft­lichen Situatione­n zu beeinfluss­en. Prof. Zhurakhovs­ka: „In erster Linie untersuche ich, wie es sich auf die Akteure auswirkt, wenn Außenstehe­nde dabei sind.“Entweder sie ändern ihre ursprüngli­che Reaktion (indem sie z.B. nicht während der Autofahrt ans Smartphone gehen). Oder sie können sich nicht entscheide­n zwischen dem, was sie für richtig halten, und dem, was die andere Person für richtig hält. Als letzten Effekt könnten sie von der außenstehe­nden Person Entscheidu­ngshilfe erhalten. In einem der Projekte von Prof. Zhurakhovs­ka zeigte sich, dass Autoritäte­n eher akzeptiert werden und die Kooperatio­nsbereitsc­haft steigt, wenn die Betroffene­n sich im Entscheidu­ngsprozess äußern können. Wird zum Beispiel eine Strafe für zu schnelles Fahren erläutert, sind die Raser eher bereit, sie anzunehmen. Die Forschungs­ergebnisse lassen sich in den Wirtschaft­s- und Rechtswiss­enschaften oder auch der Psychologi­e anwenden.

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FOTO: UDE Prof. Lilia Zhurakhovs­ka

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