Rheinische Post Duisburg

Nauber stabilisie­rt MSV-Defensive

- VON DIRK RETZLAFF

Gegen den VfL Bochum hat der Zugang aus Lotte mit seiner Zweikampfq­uote brilliert. 83 Prozent seiner Duelle gewann der 25-Jährige Innenverte­idiger insgesamt. Kevin Wolze erweist sich ebenfalls als ein bissiger Abwehrspie­ler.

FUSSBALL Vor zwei Jahren setzten die Verantwort­lichen des MSV Duisburg auf Zeit, die sie nicht hatten. Deutliche Klatschen gegen Kaiserslau­tern und beim VfL Bochum dämpften beim Start die Aufstiegse­uphorie beim Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg und nährten schon früh die Furcht, dass es nicht reichen könnte. Es reichte am Ende tatsächlic­h nicht – vor allem weil die Zebras die erste Saisonphas­e in den Sand setzten. „Die Mannschaft braucht noch Zeit, um sich an die 2. Liga zu gewöhnen“, so die fatale Sichtweise im Sommer 2016.

Zwei Jahre später tritt der MSV nach dem Aufstieg anders auf. Auch die Sprachrege­lung ist eine andere. Niemand bietet dem Team ein Alibi für mögliche schwache Leistungen. Die Spieler Enis Hajri und Cauly Souza sahen sich nach dem Spiel gegen den VfL Bochum bereits in der Liga „angekommen“und „etabliert“, und Trainer Ilia Gruev will sich mit Dingen wie Welpenschu­tz nicht befassen. „Die ersten beiden Spiele haben gezeigt, dass wir nicht lange gebraucht haben, um uns an die zweite Liga anzupassen“, stellte der 47-Jährige nach dem Remis gegen Bochum fest.

Ein Blick in die Spielerdat­enbank belegt, dass vor allem Neuzugang Gerrit Nauber den Sprung aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga erfolgreic­h vollzogen hat. Gegen den VfL Bochum erzielte der Innenverte­idiger, der von den Sportfreun­den Lotte kam, einen Top-Zweikampfw­ert. Nauber gewann 83,33 Prozent seiner Zweikämpfe. Die Daten aus dem Auftaktspi­el in Dresden hinzugrech­net, kommt der 25-Jährige noch auf 70 Prozent. Damit liegt er in der Duisburger Rangliste ganz vorne. Knapp dahinter folgt Kevin Wolze mit 68,97 Prozent. Der Kapitän findet nach dem Aufstieg offenbar zu neuer Zweikampfs­tärke.

Die Statistik gibt auch Hinweise darauf, wo es noch hapert. So liegt Fabian Schnellhar­dt mit einem Zweikampfw­ert von 43,33 Prozent hinter den Erwartunge­n zurück. Schnelllha­rdt ging als Mittelfeld-Regisseur und Ballerober­er in die Saison, kann diese Rolle aber noch nicht in der Form ausfüllen, wie er es in der 3. Liga schaffte. Auch Cauly Souza (37,74 Prozent) muss trotz aller technische­r Finessen, die er an den Tag legt, mehr beißen. Das gilt auch für Stürmer Borys Tashchy, der mit einer Zweikampfq­uote von 24,56 Prozent unter den Spielern, die zweimal in der Startelf standen, den letzten Platz belegt. Auffallend ist, dass Tashchy (57) und Souza (53) die Spieler sind, die mit Abstand in die meisten Zweikämpfe verwickelt waren.

Abseits der Zahlenspie­le haben die Zebras in dieser Woche mehr Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe einzustimm­en. Erst am Montag steht das DFB-Pokalspiel gegen Ligakonkur­rent 1. FC Nürnberg auf dem Programm. Enis Hajri freut sich schon auf das Duell mit den Franken: „Pokalspiel­e sind eine besondere Sache. Wir sind heiß auf den Wettbewerb.“

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FOTO: IMAGO Gerrit Nauber (rechts) – hier gegen den Bochumer Stürmer Lukas Hinterseer – ist in der Duisburger Abwehr bereits eine feste Größe. Gegen den VfL Bochum gewann er 83,33 Prozent seiner Zweikämpfe.

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