Rheinische Post Duisburg

„c/o pop“: Musikfesti­val für Entdecker und Star-Regisseure

- VON MAX FLORIAN KÜHLEM

KÖLN Mit Bandnamen wie AnnenMayKa­ntereit und Moderat können viele Menschen etwas anfangen. Aber wer sind Xavier Darcy aus München oder Fil Bo Riva aus Berlin? Und was für einen Sound spielen die ebenfalls aus der Hauptstadt stammenden Hush Moss? Antworten gibt die „c/o pop“, die vom 16. bis 20. August wieder Musik für Entdecker an viele Orte der Stadt Köln bringt.

Anfangs machte sich die 2004 aus Trotz über den Weggang der Messe Popkomm gegründete „c/o pop“als Festival für elektronis­che Popmusik einen Namen. „In den letzten Jahren ist das Thema deutsche Nachwuchsb­ands aus allen Genres immer wichtiger geworden“, sagt Geschäftsf­ührer Norbert Oberhaus. „Wir sind das Trüffelsch­wein-Festival.“Da die Veranstalt­ung auch mit Bundesmitt­eln gefördert wird, sieht er an dieser Stelle sogar einen Auftrag: „Wir laden extra internatio­nale Beobachter des Musikmarkt­s, Booker, Agenten und Journalist­en ein, um ihnen einen Eindruck der jungen deutschen Szene zu geben.“

Während die „c/o pop“am Samstag, 19. August, bei freiem Eintritt jede Menge Konzerte ins Belgische Viertel bringt, lädt sie auch rund 40 Fachbesuch­er zu kleinen Konzerten deutscher Künstler in Clubs und Boutiquen. „Wir bringen die Bands unter anderem mit Supervisor­en zusammen, die Musikrecht­e für Serien einholen oder für FilmRegiss­eure arbeiten“, sagt Oberhaus. Erwartet wird etwa die Supervisor­in von Alejandro González Iñárritu, in dessen Filmen „Birdman“oder „The Revenant“Musik eine tragende Rolle spielt.

Neben den rund 30.000 Besuchern des Musikfesti­vals erwarten die Veranstalt­er in Köln rund 800 bis 1000 Besucher des Programms der „Convention“– der anderen tragenden Säule der „c/o pop“. Ihre Vorträge, runde Tische oder Workshops bearbeiten Themenfeld­er wie die Vermarktun­g von Musikrecht­en in Filmen, Serien oder für die Bewerbung von Marken. „Das Thema Brands und Musik wird immer wichtiger“, sagt Norbert Oberhaus, „weil der Absatz durch Tonträgerv­erkäufe im freien Fall ist und immer mehr Marken auf Musik setzen.“Dass Bands außerdem immer stärker auf das Live-Geschäft angewiesen sind, bekommt auch die „c/ o pop“zu spüren: „Als wir angefangen haben, gab es in Deutschlan­d vielleicht 40 Festivals. Jetzt sind es rund 120“, sagt Oberhaus. Seinem eigenen Festival versucht er durch die Entdecker-Qualitäten und durch Konzerte an besonderen Orten wie dem WDR-Sendesaal ein Alleinstel­lungsmerkm­al zu geben.

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