Rheinische Post Duisburg

Lichtkonze­pte für Auto-Innenräume

- VON FLORIAN RINKE

Zulieferer Hella will von Veränderun­gen durch autonomes Fahren profitiere­n.

DÜSSELDORF Wenn man bislang an die Beleuchtun­g am Auto denkt, dann fallen einem die Scheinwerf­er ein, die Rücklichte­r und Blinker – und vielleicht noch die kleine Funzel, die innen angeht, wenn man die Tür öffnet. Sätze wie „Und guck mal hier, was ich für ein Fernlicht habe“, hört man wohl eher selten, denn die Autobeleuc­htung ist nicht das erste, was man voller Stolz vorführt, wenn man sich ein neues Fahrzeug zulegt.

Wenn Rolf Beidenbach jedoch über die Zukunft der Beleuchtun­g am Auto spricht, wird es plötzlich spannend. Denn der Chef des Lippstädte­r Automobil-Zulieferer­s Hella erzählt dann von Scheinwerf­ern, die Zebrastrei­fen auf die Straße projiziere­n oder in Baustellen durch das Licht die Breite des Fahrzeugs anzeigen. „Und durch das autonome Fahren wird auch das Thema Innenlicht immer wichtiger“, sagt Breidenbac­h gestern bei der Vorstellun­g der Jahresbila­nz in Düsseldorf.

Was der Hella-Chef meint: Wenn Autos in Zukunft selbststän­dig fahren, verändert das auch die Innenräume der Fahrzeuge. Die Menschen könnten sich zum Beispiel künftig gegenübers­itzen. Und wer während der Fahrt gerne lesen, plaudern oder einfach nur entspannen möchte, der freut sich vielleicht über indirektes Licht, wie er es jetzt aus Cafés oder dem heimischen Wohnzimmer kennt.

„Und außen ließe sich durch eine unterschie­dliche Beleuchtun­g vielleicht anzeigen, ob der Fahrer gerade selbst fährt oder das Auto“, orakelt Breidenbac­h. So oder so: Die stufenweis­e Anreicheru­ng von Funktional­itäten in den Fahrzeugen sei für Hella sehr interessan­t.

Die Geschäfte laufen jedoch auch jetzt schon gut, vor allem dank des Automotive-Bereichs. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr von 6,4 auf 6,6 Milliarden Euro, gleichzeit­ig konnte die Profitabil­ität jedoch deutlich verbessert werden. Unter dem Strich erhöhte sich der Gewinn um 26,2 Prozent auf 343 Millionen Euro. Die Dividende soll deshalb von 77 Cent auf 92 Cent je Aktie erhöht werden.

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