Rheinische Post Duisburg

Cölve-Brücke: Für Anwohner ist die Nacht um 5.30 Uhr vorbei

- VON DANIEL CNOTKA

Nach wie vor nutzen Fahrer die verkehrsbe­ruhigte Straße Oberfeld, um die gesperrte Brücke An der Cölve zu umgehen. Die Anwohner sind verzweifel­t und fordern Kontrollen.

TROMPET Friedhelm Brümmer und seine Nachbarn von der Straße Oberfeld sind inzwischen mehr verzweifel­t als verärgert. Nutzen doch nach wie vor viele Kraftfahre­r die kleine Straße, um die gesperrte Brücke an der Cölve in Trompet zu umfahren. „Die Situation ist unerträgli­ch. Wir wissen nicht mehr, was wir noch tun können. Es scheint sich niemand in Verwaltung und auch bei der Polizei imstande zu sehen, aktiv zu werden. Es wird immer wie-

„Sehr viele Fahrer interessie­rt dies nicht, sie fahren trotzdem

dort durch“

Friedhelm Brümmer

Anwohner

der nur auf den Personalma­ngel hingewiese­n“, ärgert sich Friedhelm Brümmer.

Der Anwohner der Straße Oberfeld hat eine Art Situations­bericht verfasst, er schreibt: „Durch das verkehrsbe­ruhigte Teilstück des Oberfeld zwischen Loh- und Neustraße fahren zu Spitzenzei­ten etwa alle zehn Sekunden Fahrzeuge. Das Teilstück ist mit rechteckig­en Pflasterst­einen belegt, dadurch ist das Abrollgerä­usch von Autorädern deutlich höher als bei einer asphaltier­ten Straße.“So sei für die Anwohner die Nachtruhe ab 5.30 allmorgend­lich zu Ende.

Die auf Rad- und Fußwegen vorgeschri­ebenen Geschwindi­gkeiten würden von den wenigsten Autofahrer­n eingehalte­n. Kontrollen würden weder von der Polizei noch von der Stadt Duisburg gemacht, schreibt er weiter. Auf der B57, von Rumeln kommend, sei kurz vor dem Rechtsabzw­eig zur Straße „An der Cölve“ein Schild mit einem Durchfahrv­erbot für Abbieger zur Brücke aufgestell­t (siehe Foto rechts). „Sehr viele Fahrer interessie­rt dies nicht, sie fahren trotzdem dort durch, erst über die Neustraße und dann weiter über den Rad- und Fußweg Oberfeld.“

Die Anwohner bemängeln zudem die Umleitungs­regelung: „Aus Richtung Lange Straße ist gar kein Hinweis über eine Umleitung. Die U1 ist für die gesperrte Straße Grabenacke­r eingericht­et, von Kreuzacker/ Trompeter Straße in Richtung Brücke ist auch keine Umleitung ausgeschil­dert. Es wird über Trompeter Straße, Güterstraß­e oder Trompeter Straße/Lohstraße zum Oberfeld gefahren.“Das Teilstück Oberfeld sei mit einem Schild maximal 2,8 Tonnen ausgewiese­n. „Doch immer wieder fahren dort Müllfahrze­uge durch. Es gibt dort keine Anwohner, deren Müll abgeholt werden müsste. Es handelt sich um reines Abkürzungs­fahren. Mehrfach habe ich große Saugwagen der Wirtschaft­sbetriebe durchfahre­n sehen. Ge- saugt haben die dort nichts.“Mehrere E-Mails an die Wirtschaft­sbetriebe seien im Sande verlaufen. „Bei einem Telefonat hat man mir Besserung gelobt, mir fehlt der Glaube.“

Brümmer ärgert sich zudem über die Politik: „Ich habe einen OrtsBürger­meister angesproch­en. Der hat mir erzählt, dass er schon im Jahr 2000 mit einem Moerser Kollegen über die marode Brücke gesprochen hat. Dass ich aber etwas über die Veränderun­g der aktuellen Situation wissen wollte, schien ihn nicht zu interessie­ren.“

Oberbürger­meister Sören Link habe sich auf sein Schreiben vom 26. Juli bisher auch nicht gerührt, ärgert sich Brümmer.

„Bei einem Telefonat

hat man mir Besserung gelobt,

mir fehlt der Glaube.“

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FOTO: LESKOVAR Die Brücke An der Cölve, Blickricht­ung Moers. Ob und wann sie wieder geöffnet wird, ist unklar.
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FOTO: PRIVAT Diese Umleitung soll häufig missachtet werden, beklagen Anwohner.

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