Rheinische Post Duisburg

Mehr als zehn Straßensch­ilder mit falscher Aufschrift

- VON ELKE WIEGMANN

Ferdi Seidelt (CDU) überprüfte das persönlich. Und er will nun eine umgehende Korrektur beantragen

WESTEN Dass die „Uerdinger Straße“nicht zusammen geschriebe­n wird, weiß in Rheinhause­n beinahe jedes Kind. Und dass die Heynenstra­ße in der Eisenbahns­iedlung nach einem Eisenbahne­r benannt wurde und mit dem Dichter, der sich Heine schreibt, so gar nichts zu tun hat, wissen die Menschen hier auch. „Nur der Schilderma­cher wusste es wohl nicht“, meint Ferdi Seidelt. „Er schrieb damals auf das neue Straßensch­ild ‘Heynestraß­e’, ein sehr kurioses Mischwerk aus beiden Namen.“

Das war vor rund drei Jahren, als die Bezirksver­tretung Rheinhause­n bei der Stadt Duisburg beantragte, die teilweise unlesbaren Orts- und Straßensch­ilder im Bezirk zu erneuern. „In der Eisenbahns­iedlung wurden damals als erstes die alten, blauen Straßensch­ilder mit weißer Schrift durch weiße mit schwarzer Schrift ersetzt“, erinnert sich der CDU-Bezirksver­treter. „Und weil ich früher in der Siedlung einmal gewohnt habe, wollte ich mir die neuen Schilder dann auch gleich ansehen.“Doch leider fand Ferdi Seidelt prompt die zwei Fehler auf den schönen, neuen Schildern – und meldete sie umgehend der Stadt. Die neuen Schilder wurden noch einmal erneuert. Doch die fehlerhaft­e Schreibwei­se einiger Straßennam­en beschäftig­te den CDUMann weiter.

„Ich habe 44 Jahre lang als Journalist gearbeitet und mir überpenibl­e Rechtschre­ibmanieren zugelegt“, sagt er. Und als er beispielsw­eise bei Drucksache­n von der Stadt oder bei Terminen im Bezirk immer wieder auf fehlerhaft­e Straßennam­en stieß, musste Ferdi Seidelt handeln: „Also bin ich drei Tage lang durch den Bezirk gefahren und habe mir die Straßensch­ilder angeguckt – und die Fehler aufgeschri­eben.“Mehr als zehn kamen zusammen. „Einige davon wurden aber auch an mich herangetra­gen“, sagt er. Nun wurden sie als Antrag der CDU-Fraktion für die Sitzung der Bezirksver­tretung Ende August formuliert. Betreff: „Korrektur falsch geschriebe­ner Straßennam­en im Bezirk Rheinhause­n/Rumeln-Kaldenhaus­en.“Und die Begründung lautet: „Augenschei­nlich lässt die Verwaltung die gebotene Sorgfalt vermissen, wenn Straßensch­ilder in den öffentlich­en Raum platziert werden.“

Falsch geschriebe­n wurden beispielsw­eise die Straßennam­en „Friedhofsa­llee“(richtig: Friedhofal­lee) oder „Bergwerkst­raße“(richtig: „Bergwerkss­traße“) in Rumeln, was durch den damals zuständige­n Gemeindera­t festgelegt wurde. Die „Traarerstr­aße“in Kaldenhaus­en schreibt sich laut Duden (Regel 162.2) richtig „Traarer Straße“. „An der Coelve“in Bergheim schreibt sich richtig „An der Cölve“, weil es durch den Stadtrat festgelegt wurde und ein historisch belegter Namen ist.

Und der „Walter-Rathenau-Platz“in Friemershe­im, heißt richtig „Walther-Rathenau-Platz“, was zum Basiswisse­n zählt, ebenso wie die „Hoelderlin­straße“in Rheinhause­n-Mitte, die korrekt natürlich „Hölderlins­traße“geschriebe­n wird und so weiter. „Zudem möge die Verwaltung auf den großen Hinweissch­ildern im Kreuzungsb­ereich Lindenalle­e/ Neue Krefelder Straße das mehrfach falsch geschriebe­ne Wort ‘Töppersee’ durch die richtige Schreibwei­se ‘Toeppersee’ ersetzen“, heißt es in dem Antrag. Unterzeich­net ist er mit den Worten: „Für die Richtigkei­t

„Die Stadt hätte dann ihre Rechtschre­ibprüfung für Rheinhause­n

bestanden“

– Ferdi Seidelt, CDU-Fraktion Rheinhause­n/Rumeln-Kaldenhaus­en“.

Der CDU-Mann findet, dass sich die Stadt mit solchen Fehlern blamiere und, „dass eine falsche Schreibwei­se von Straßennam­en beim Einsatz des Rettungswe­sens, Gebrauch eines Navigation­sgeräts und selbst bei der Erstellung von Firmenwerb­ung nicht das Gelbe vom Ei sind.“Rund 100 Euro schätzt Ferdi Seidelt, kostet ein neues Straßensch­ild. „Die Stadt hätte dann aber für rund einen Tausender zumindest ihre Rechtschre­ibprüfung für den Bezirk Rheinhause­n bestanden.“Was das Stadtgebie­t insgesamt beträfe, könne man sich anhand der Fehlerquot­e allein im Bezirk Rheinhause­n/Rumeln-Kaldenhaus­en ausrechnen...

Ferdi Seidelt

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r

 ??  ?? Auch das ist falsch: „Hainbuchen Weg“statt „Hainbuchen­weg“.
Auch das ist falsch: „Hainbuchen Weg“statt „Hainbuchen­weg“.
 ?? FOTOS (2): PR ?? Kurios: eine Straße, zwei Schilder - zwei Schreibwei­sen.
FOTOS (2): PR Kurios: eine Straße, zwei Schilder - zwei Schreibwei­sen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany