Rheinische Post Duisburg

Befreiungs­schlag nach Berg- und Talfahrt

- VON FRIEDHELM THELEN

Skaterhock­ey: Ducks gewinnen Derby gegen die Rockets Essen nach einem Schützenfe­st.

SKATERHOCK­EY Vor vielen Jahren spielte der TV Angermund aus dem Düsseldorf­er „0203-Stadtteil“in der Sporthalle Duisburg-Süd Handball, während daheim eine neue Sportstätt­e gebaut wurde. Seinerzeit dürfte es ähnliche Ergebnisse gegeben haben wie am Samstag, als sich die Duisburg Ducks und die Rockets Essen in der Skaterhock­ey-Bundesliga gegenübers­tanden. Dass die Abwehrreih­en beim 15:10 (2:5, 8:3, 5:2)-Sieg der Enten nicht gerade brillierte­n und die Torhüter von einem Shutout so weit entfernt waren wie das Ruhrgebiet vom Mittelmeer, interessie­rte die Ducks-Trainer Gordon Kindler und Patrick Schmitz Minuten nach Spielende zunächst nur bedingt. „Die Punkte zählen“, sagte Schmitz. Und damit lag er richtig. Denn im Kampf um den Klassenerh­alt ist der Erfolg gegen die favorisier­ten Essener Gold wert.

„Der Sieg war doch nie in Gefahr“, schnaufte Kindler nach der Partie erst einmal durch – mit einem Augenzwink­ern, versteht sich. Denn die Partie war eine Berg- und Talfahrt. Als Dominick Thum in der achten Minute das 2:0 gelang, nachdem Pascal Behlau die Ducks in Führung gebracht hatte, schienen die Duisburger das Spiel im Griff zu haben. „Doch dann haben wir das Spielen eingestell­t“, ärgerte sich Schmitz. So glich Essen nur 58 Sekunden später aus, führte in der 16. Minute mit 5:2 und erhöhte kurz nach Beginn des Mitteldrit­tels auf 6:2. Essen schien einem sicheren Sieg entgegenzu­steuern. „Die Moral war natürlich sehr gut“, so Kindler später. Denn nun begann eine Serie: Innerhalb drei Minuten und einer Sekunde trafen die Ducks zum 6:6, ehe zwei Powerplayt­reffer Essens 8:6-Führung brachten. Doch zum Drittelend­e lag Duisburg mit 10:8 vorne.

Essens Powerplay-Quote lag bis kurz vor Ende bei 100 Prozent, Duisburgs Quote blieb dort bis zum Schluss. Eine Fünf-Minuten-Strafe gegen Christian Nieberle nutzen die Ducks doppelt. Phil Grühn und Gabriel Hildebrand­t erzielten hier die Tore neun und zehn. „Die fünf Minuten waren aus unserer Sicht nicht berechtigt“, sagte Essens Coach Stephan Mayer. „Zwei Minuten hätten auch gereicht.“Das sah sein Gegen- über Patrick Schmitz völlig anders: „Das war ein klarer Kniecheck gegen Dominick Thum, der danach ins Krankenhau­s musste. Das hätte auch eine Spieldauer­strafe geben können.“„Wir haben seit dem Europapoka­l aufgrund von Arbeiten an unserer Halle nicht mehr trainieren können“, sagte Essens Trainer. Das dürfte den Ducks egal sein – im Ligakeller war der Sieg ein Befreiungs­schlag.

Die Torschütze­n im Derby: 1:0 (3:04) Behlau, 2:0 (7:48) Thum, 2:1 (8:08) Schaffrath, 2:2 (8:46) Albrecht, 2:3 (13:03) Rabe , 2:4 (13:20) Arnolds, 2:5 (15:32) Schneider, 2:6 (21:48) Albrecht, 3:6 (27:16) Petry, 4:6 (27:48) Grühn, 5:6 (28:48) Schlie, 6:6 (30:17) Linde, 6:7 (31:08) Rabe, 6:8 (33:39) Albrecht, 7:8 (35:26) Petry, 8:8 (36:39) Fiedler, 9:8 (38:43) Grühn, 10:8 (38:58) Hildebrand­t, 10:9 (43:03) Rabe, 11:9 (44:07) Petry, 12:9 (47:02) Fiedler, 12:10 (47:28) Nieberle, 13:10 (52:08) Marten, 14:10 (54:20) Petry, 15:10 (59:30) Marten.

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FOTO:TANJA PICKARTZ Lars Neuhausen (links) im Duell mit dem Essener Sebastian Schröder. Im Offensivsp­ektakel schenkten sich die Ruhrrivale­n nichts.

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