Von Hunden, Katzen und adoptiertem Glück
Sommerfest des Duisburger Tierheims: An 40 Ständen erfahren die Gäste alles über Vierbeiner. Rund 250 Tiere warten auf Vermittlung.
Hechelnd liegt Rudi vor Frauchen Susanne Klees auf dem Boden und wartet auf das Kommando. Die Rheinhausenerin gibt ein Handzeichen – und schon rollt sich der Labrador einmal um sich selbst. „Oh, das ist ja süß“, sagt eine Zuschauerin zum „Trick-Dog“der Teamplayer Hundehalterschule entzückt.
Es ist das Sommerfest des Duisburger Tierheims, über das hunderte Besucher flanieren. An den 40 Ständen gibt es etwa Infos über die verschiedenen Haustiere und vieles mehr.
Mit ihrer Hundeschule ist Anika Bahlo vor Ort: Sechs Hundebesitzer zeigen bei der Vorführung der „Trick-Dogs“, was ihre Vierbeiner schon alles gelernt haben. „Wichtig ist, dass das Tier seinem Besitzer vertraut und es nicht überfordert wird. Sonst klappt das nicht“, sagt die Hundetrainerin aus Neudorf, die sich auch um die Vierbeiner im Tierheim kümmert. Besonders kniffelig ist die Übung „rückwärts einparken“: Hier läuft der Hund in der umgekehrten Richtung durch die Beine seines Herrchens.
In den Zuschauerreihen steht auch Hannelore Abels. Seit etwa einem halben Jahr gehört inzwischen die zweijährige Katze Hope aus dem Tierheim zu der Weseler Familie. „Ich bin super glücklich. Hope ist ein ganz liebes Tier, sehr lebhaft und tut uns allen wirklich gut“, schwärmt die Weselerin. Mit ihrer Enkelin Lina besucht sie an diesem Tag die Bewohner des Tierheims. Derzeit leben dort etwa 250 Tiere, die noch auf ihre Vermittlung warten.
Wer wissen möchte, was bei entlaufenden Hunden zu tun ist, informiert sich einige Meter weiter bei Experte und Hundecoach Frank Weißkirchen. Der Breitscheider hat seinen Bloodhound Winston mit dabei, der die Ausreißer wieder aufspüren kann.
Frank Weißkirchen gibt hier aber auch Tipps zur Prävention: „Das Tier sollte zum Beispiel nicht alleine im Garten spielen“, weiß der Experte. Rund 200.000 Hunde entwischen pro Jahr. „Die meisten sind noch vom Ausland traumatisiert. Deshalb sollten Besitzer anfangs auch körperliche Nähe zum Tier vermeiden – das kann Stress auslösen“, erklärt er.
Bei entlaufenden Hunden lautet der Rat: „Erst mal die Ruhe bewahren. Dann sollte die Polizei informiert werden. Bei der Suche helfen Plakate oder Aufrufe im Internet.“
Die Bierbänke im Innenhof sind bei den warmen Temperaturen gut besetzt. Viele Hunde laufen hin und her. Damit ist Monika Lange vom Tierschutzzentrum Duisburg super zufrieden. Der Verein kümmert sich um die Bewohner des Tierheims, das im April 1,7 Millionen Euro geerbt hatte. „Eine neue QuarantäneAnlage für alle ankommenden Tiere wäre schön“, so die erste Vorsitzende.