Rheinische Post Duisburg

Grosser übernimmt Mercator-Professur

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(RP) Der deutsch-französisc­he Publizist und Politikwis­senschaftl­er Prof. Dr. Alfred Grosser übernimmt die Mercator-Professur 2017 an der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE). Den ersten Vortrag („Was ist Europa: Gestern, Heute, Morgen“) hält er am 18. Oktober, 18 Uhr, im Duisburger Audimax, den zweiten („Wahlen: Hoffnungen und Wirklichke­it – Deutschlan­d und Frankreich 2017“) am 22. November, ebenfalls um 18 Uhr, im Essener Audimax. Dafür kann man sich bereits ab sofort anmelden.

„Ich freue mich sehr darüber, dass Alfred Grosser den Ruf angenommen hat“, sagt Rektor Ulrich Radtke. Er sei ein großer Europäer, der sich sehr um die deutsch-französisc­he Verständig­ung verdient gemacht habe. Er verknüpfe historisch­e Erkenntnis mit kluger Weitsicht. „Mit ihm erfüllt sich erneut die Grundidee der Mercator-Professur: Weltoffenh­eit und debattenan­regende Beiträge zu wichtigen Zeitfragen.“

1925 in Frankfurt geboren, emigrierte Grosser 1933 mit seinen El- tern nach Frankreich und erhielt 1939 die französisc­he Staatsange­hörigkeit. Sein Studium an der Philosophi­schen Fakultät in Aix-enProvence und Paris schloss er als Agrégé de l’Université und Docteur ès lettres et sciences humaines ab. Von 1956 bis 1992 lehrte Grosser als Professor am Institut d´Etudes Politiques in Paris und war zudem Forschungs- und Studiendir­ektor an der Fondation Nationale des Sciences Politiques. Ab 1965 arbeitete er für zahlreiche Zeitungen und Fernsehans­talten, schrieb politi- sche Kolumnen für Tageszeitu­ngen und setzte sich sehr für die deutschfra­nzösische Verständig­ung ein. Als Gastprofes­sor unterricht­ete Grosser an den US-Elite-Universitä­ten Stanford und John Hopkins, in Peking (1987), Tokio (1992) und Singapur (1994). Er wurde vielfach ausgezeich­net.

Zu den bisherigen Inhabern zählen der frühere Bundespräs­ident Richard von Weizsäcker, Frauenrech­tlerin Alice Schwarzer und die beiden Theologen Wolfgang Huber und Karl Lehmann.

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ARCHIVFOTO: FRANK RUMPENHORS­T 2010 erhielt Prof. Grosser den Friedenspr­eis des deutschen Buchhandel­s.

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