Das sind die Lkw-Problemstrecken
Die Stadt will den Lkw-Verkehr stärker kontrollieren. Als besonders betroffen gilt die Mündelheimer Straße – dabei herrscht dort Lkw-Fahrverbot. Als belastend empfinden viele Anwohner auch die B 288
Mittlerweile ist sie im Duisburger Süden bekannt wie ein bunter Hund – die stationäre Blitzersäule neben der Fahrbahn der B 288 bei Mündelheim. „Das ist auch schon das Problem, die Leute bremsen nur noch für den Blitzer runter“, ärgert sich Klaus-Dieter Drechsler, Vorsitzender des Bürgervereins Mündelheim. Das könnte sich in Zukunft ändern, denn die Stadt Duisburg will mit mobilen Blitzerwagen auf die Jagd nach zu schnellen oder unerlaubten Lkw gehen. Die Standorte sollen unter anderem nach Bürgerwunsch ausgewählt werden. Die Bürgervereine haben da ihre eigenen Wünsche.
Drechsler würde sich Kontrollen an zwei Stellen wünschen. Aber er weiß selbst: „Die zwei neuralgischen Punkte in Mündelheim, die B 288 und die Uerdinger Straße, sind beide keine Verbotszonen für Lkw.“Die Stadt setze die mobilen Blitzer aber nur auf Strecken ein, die für die Schwertransporter nicht erlaubt sind. Drechsler sieht daher keine Chance für ein mobiles Messgerät, das ab und zu auf der Bundesstraße Station macht.
Heiner Lambertz vom Bürgerverein Ehingen plädiert wie Drechsler für eine bessere Kontrolle der Uerdinger Straße. Aber er relativiert das Problem der Lkw auch. „Einerseits wollen wir, dass die Waren vor unsere Haustür geliefert werden, und andererseits regen wir uns über große Kraftfahrzeuge auf. Da müssen wir die Faust auch mal in der Tasche lassen.“Von der Möglichkeit für Bür- ger, Wunschpositionen für die mobilen Blitzer zu äußern, hat Lambertz noch nichts gehört. „Das ist aber eine sehr gute Idee.“
In Serm sei das Lkw-Problem nicht so akut wie in Mündelheim und Ehingen, sagt Rainer Kreh vom örtlichen Bürgerverein. „In der Ortschaft selbst ist nicht viel von den Lastwagen zu merken, höchstens ganz dicht an der B 288“, so seine Einchätzung.
Ähnliches berichtet Peter Griebeling, Vorsitzender des Buchholzer Bürgervereins. „Bei uns sind alle Straßen für den Lkw-Verkehr freigegeben.“Was ihn ärgert: „Nachts halten sich besonders die Schwertransporter nicht an die Tempo-30-Zone auf der Sittardsberger Allee.“
In Huckingen sorgt sich der Bürgerverein um die Düsseldorfer Landstraße. „Die Lkw stören sehr, vor allem weil die Straße nicht wirklich gut in Schuss ist“, sagt der Vorsitzende Rolf Peters, „da rumpeln die Laster natürlich noch mehr.“Noch größer sei dasselbe Problem auf der Mündelheimer Straße. „Einige Mitglieder haben sich mittlerweile neue, dichtere Fenster einbauen lassen, weil sie den Krach nicht mehr ertragen haben. Die sind froh, wenn sie morgens zur Arbeit können und der Lärm aufhört.“Den sinnvollsten Einsatzort für die mobilen Lkw-Blitzer sieht Peters daher auf der Mündelheimer Straße, und zwar nachts, denn „an das Nachtfahrverbot hält sich da kaum ein Lkw-Fahrer.“
35 Verbotszonen hat die Verwaltung für Duisburg ausgezeichnet. 13 davon betreffen den Stadtsüden. Darunter fällt unter anderem ein gutes Stück der Mündelheimer Straße – und damit eine der Straßen, die der Bürgerverein Huckingen als besonders vom Lkw-Verkehr betroffen nennt.