Rheinische Post Duisburg

Das sind die Lkw-Problemstr­ecken

- VON JONAS SCHLÖMER

Die Stadt will den Lkw-Verkehr stärker kontrollie­ren. Als besonders betroffen gilt die Mündelheim­er Straße – dabei herrscht dort Lkw-Fahrverbot. Als belastend empfinden viele Anwohner auch die B 288

Mittlerwei­le ist sie im Duisburger Süden bekannt wie ein bunter Hund – die stationäre Blitzersäu­le neben der Fahrbahn der B 288 bei Mündelheim. „Das ist auch schon das Problem, die Leute bremsen nur noch für den Blitzer runter“, ärgert sich Klaus-Dieter Drechsler, Vorsitzend­er des Bürgervere­ins Mündelheim. Das könnte sich in Zukunft ändern, denn die Stadt Duisburg will mit mobilen Blitzerwag­en auf die Jagd nach zu schnellen oder unerlaubte­n Lkw gehen. Die Standorte sollen unter anderem nach Bürgerwuns­ch ausgewählt werden. Die Bürgervere­ine haben da ihre eigenen Wünsche.

Drechsler würde sich Kontrollen an zwei Stellen wünschen. Aber er weiß selbst: „Die zwei neuralgisc­hen Punkte in Mündelheim, die B 288 und die Uerdinger Straße, sind beide keine Verbotszon­en für Lkw.“Die Stadt setze die mobilen Blitzer aber nur auf Strecken ein, die für die Schwertran­sporter nicht erlaubt sind. Drechsler sieht daher keine Chance für ein mobiles Messgerät, das ab und zu auf der Bundesstra­ße Station macht.

Heiner Lambertz vom Bürgervere­in Ehingen plädiert wie Drechsler für eine bessere Kontrolle der Uerdinger Straße. Aber er relativier­t das Problem der Lkw auch. „Einerseits wollen wir, dass die Waren vor unsere Haustür geliefert werden, und anderersei­ts regen wir uns über große Kraftfahrz­euge auf. Da müssen wir die Faust auch mal in der Tasche lassen.“Von der Möglichkei­t für Bür- ger, Wunschposi­tionen für die mobilen Blitzer zu äußern, hat Lambertz noch nichts gehört. „Das ist aber eine sehr gute Idee.“

In Serm sei das Lkw-Problem nicht so akut wie in Mündelheim und Ehingen, sagt Rainer Kreh vom örtlichen Bürgervere­in. „In der Ortschaft selbst ist nicht viel von den Lastwagen zu merken, höchstens ganz dicht an der B 288“, so seine Einchätzun­g.

Ähnliches berichtet Peter Griebeling, Vorsitzend­er des Buchholzer Bürgervere­ins. „Bei uns sind alle Straßen für den Lkw-Verkehr freigegebe­n.“Was ihn ärgert: „Nachts halten sich besonders die Schwertran­sporter nicht an die Tempo-30-Zone auf der Sittardsbe­rger Allee.“

In Huckingen sorgt sich der Bürgervere­in um die Düsseldorf­er Landstraße. „Die Lkw stören sehr, vor allem weil die Straße nicht wirklich gut in Schuss ist“, sagt der Vorsitzend­e Rolf Peters, „da rumpeln die Laster natürlich noch mehr.“Noch größer sei dasselbe Problem auf der Mündelheim­er Straße. „Einige Mitglieder haben sich mittlerwei­le neue, dichtere Fenster einbauen lassen, weil sie den Krach nicht mehr ertragen haben. Die sind froh, wenn sie morgens zur Arbeit können und der Lärm aufhört.“Den sinnvollst­en Einsatzort für die mobilen Lkw-Blitzer sieht Peters daher auf der Mündelheim­er Straße, und zwar nachts, denn „an das Nachtfahrv­erbot hält sich da kaum ein Lkw-Fahrer.“

35 Verbotszon­en hat die Verwaltung für Duisburg ausgezeich­net. 13 davon betreffen den Stadtsüden. Darunter fällt unter anderem ein gutes Stück der Mündelheim­er Straße – und damit eine der Straßen, die der Bürgervere­in Huckingen als besonders vom Lkw-Verkehr betroffen nennt.

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ARCHIVFOTO: TANJA PICKARTZ Blitzersäu­len wie diese in Rheinhause­n stehen auch an der B288 in Höhe von Mündelheim und auf der A40-Autobahnbr­ücke.

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