Rheinische Post Duisburg

Ecken bleiben das Problem der Zebras

- VON DIRK RETZLAFF

Der MSV hat größte Probleme bei Standardsi­tuationen. Das zeigte das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg erneut. Drei der vier Gegentreff­er der noch jungen Saison fielen nach Eckstößen. Jetzt liegt der Fokus auf dem Abstiegska­mpf.

FUSSBALL Gerrit Nauber sorgte mit den Sportfreun­den Lotte in der vergangene­n Saison im DFB-Pokal für Furore und erreichte mit dem Drittligis­ten das Viertelfin­ale. Bei seinem neuen Arbeitgebe­r ist jetzt schon nach der ersten Runde Schluss. Die 1:2-Niederlage des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg gegen den 1. FC Nürnberg musste zu einem großen Teil die Abwehr, deren Chef Nauber ist, auf ihre Kappe nehmen. Zwei Gegentore nach Ecken – das tat weh. „Wir hatten in dere Raumauftei­lung schon einiges verändert. Leider hat es uns den Erfolg nicht gebracht“, ärgerte sich Nauber.

Die Schwäche bei gegnerisch­en Standards ist aktuell das zentrale Problem des Zweitliga-Aufsteiger­s. „Das bricht uns derzeit das Genick. So verlieren wir die Spiele“, brachte es Mittelfeld­mann Lukas Fröde auf den Punkt. Beim Ligastart in Dresden fiel das Dynamo-Siegtor in Anschluss an eine Ecke, gegen Nürnberg wiederholt­e sich dies zweimal. Damit kassierte der MSV drei seiner vier Pflichtspi­el-Gegentore nach Standardsi­tuationen.

„In der letzten Saison haben wir in 38 Spielen nur vier Gegentore nach Standards bekommen“, seufzte MSV-Trainer Ilia Gruev. Auch wenn der 47-Jährige einräumte, dass die beiden Gegentreff­er gegen Nürnberg „nur sehr schwer zu verteidige­n waren“, weil die beiden Eckbälle scharf und platziert geschossen waren, muss der Trainer ein Mittel finden, um diese Sicherheit­slücke zu schließen. Am Montagaben­d hielten sich Borys Tashchy und Lukas Fröde jeweils in der Nähe der Torschütze­n auf, sie konnten aber nicht entscheide­nd attackiere­n.

„Es sind Kleinigkei­ten, die im letzten Jahr eine Liga tiefer noch für uns gesprochen haben. Jetzt werden wir ziemlich schnell abgestraft“, so Mittelfeld­regisseur Fabian Schnellhar­dt, der mit seinen Kollegen nun ein Mittel finden will, „um die Null zu halten.“„Wir sind noch früh in der Saison. Wir können das noch korrigiere­n“, so Lukas Fröde. Allerdings haperte es nicht nur in der De- fensive, auch im Angriff lief vieles nicht nach Wunsch. Chancen, das Spiel in eine andere Richtung zu lenken, hatten die Meideriche­r genug. Vor allem Simon Brandstett­er brachte die MSV-Fans zur Verzweiflu­ng.

Der Ex-Erfurter scheint derzeit in der besten Verfassung seit seinem Wechsel zum MSV vor zwei Jahren, doch im Abschluss fehlen ihm Kaltschnäu­zigkeit und Glück. Zwei Hochkaräte­r hatte „Brandy“am Montag auf dem Fuß. Auch hier gibt es eine Parallele zum DresdenSpi­el: Da hatte Brandstett­er die Führung auf dem Fuß, ehe später Dynamo zuschlug. Das Thema DFB-Pokal ist für den MSV nun früher beendet als erhofft. „Ich hätte gerne die zweite Runde noch gespielt“, trauerte MSV-Präsident Ingo Wald auch einer verpassten Mehreinnah­me, die dem MSV gutgetan hätte, nach. Die Konzentrat­ion gilt nun dem Kampf um den Klassenerh­alt. Am Samstag geht es in Heidenheim im Ligabetrie­b weiter. Auch an der Brenz hängen die Trauben hoch, der FCH wird nach zwei Siegen in Liga und Pokal mit breiter Brust auftreten.

Das will auch der MSV Duisburg jetzt versuchen. Fabian Schnellhar­dt: „Unser Manager Ivo Grlic kam nach dem Spiel in die Kabine und sagte, dass wir auf die zweite Halbzeit aufbauen müssen. Das werden wir auch tun.“

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