Rheinische Post Duisburg

EVD-Stürmer trifft in Kanada Céline Dion

- VON FRIEDHELM THELEN

Raphael Joly knipste von sich und der weltberühm­ten Sängerin in der Eissportha­lle von Terrebonne ein Foto.

EISHOCKEY Raphael Joly steht völlig gerührt in der Eissportha­lle. „Das ist etwas ganz Besonderes für mich“, verrät der Topscorer des EishockeyO­berligiste­n EV Duisburg. Der Moment, als Céline Dion vor ihm stand und „Mille après mille“sang, war nicht nur irgendein Ständchen eines musikalisc­hen Weltstars. Denn der Song, den Countryfan­s weltweit kennen – ob nun als „Mile after mile“oder „Mille après mille“– hat für den 28-Jährigen eine große Bedeutung. „Mein Großvater hat das Lied geschriebe­n“, sagt Joly. Und tatsächlic­h war Gerry Joly ein in Kanada berühmter Songwriter.

Céline Dion hatte den Song schon einige Male gesungen. Als sie Raphael Joly nun in der Eissportha­lle von Terrebonne, einer kleinen Stadt nördlich von Montreal, traf und erfuhr, wer er ist, stimmte sie „Mille après mille“für den Eishockey-Stürmer an. „Das letzte Mal“, sagt Joly, „dass ich meinen Großvater live habe singen hören, war in der Eissportha­lle von Terrebonne. Und nun“, berichtet er von diesem emotionale­n Moment, „ist Céline auch dort und singt den Song meines Großvaters.“

Dass sich die beiden in Terrebonne getroffen haben, ist ein echter Zufall. Denn an sich wäre Raphael Joly längst auf dem Weg nach Duisburg. Immerhin beginnt bereits am Frei- tag das Eistrainin­g der Füchse. Noch aber wird der Holland-Kanadier für rund zwei Wochen in seiner Heimat bleiben. Im Sommer hat er ein individuel­les Training in Kanada absolviert. „Ich war auch deshalb in Terrebonne, weil ich meinen Junioren-Trainer von vor zehn Jahren besucht habe – und weil ich mit meinem alten Team trainiere“, berichtet Joly. Die Cobras de Terrebonne sind das Juniorente­am des Duisburger Angreifers.

Und warum war nun Céline Dion in Terrebonne? Die Antwort ist ganz einfach. Sie ist eine „Hockey Mom“. „Ihr Sohn hatte hier ein Spiel“, sagt Joly. Und dabei war sie auch richtig ausgestatt­et – denn sie trug ein Trikot der Vegas Golden Knights, des neu gegründete­n Teams der National Hockey League. „Weil sie und ihre Söhne in Las Vegas leben. Ende des Monats werde ich wieder in Duisburg sein“, sagt Joly. Seine Teamkolleg­en werden am Freitagabe­nd das Eistrainin­g aufnehmen, nachdem sie bereits viele Wochen im Sommertrai­ning an ihrer Kondition und Kraft geschuftet haben. Für die Ausdauerar­beit war Co-Trainer Reemt Pyka verantwort­lich. „Das Krafttrain­ing hat Dominique Dreher übernommen“, sagt Pyka. „Wir haben zwischendu­rch aber auch mal Kleinfeld-Fußball gespielt, um gemeinsam Spaß zu haben.“Zwischenze­itlich fehlte Pyka für zwei Wochen, weil er als Co-Trainer von Junioren-Bundestrai­ner Christian Künast mit der U20-Nationalma­nnschaft unterwegs war. „Ich bin beeindruck­t, wie gut einige Jungs sind. Vor allem Leon Gawanke“, so Pyka. In dieser Zeit war Dreher für die Sommerarbe­it der Füchse verantwort­lich. Nach aktuellem Stand werden bis auf Joly am Freitag alle Spieler auf dem Eis stehen – auch Lars Grözinger, der eine Operation hinter sich gebracht hat. „Er konnte zuletzt schon wieder mehr machen. Ich denke, das wird klappen“, so Pyka. Am 2. September wird der EVD die Saisoneröf­fnung im Audi-Zentrum Duisburg feiern. Dann wird auch Raphael Joly wieder dabei sein und mit seinen Mannschaft­skollegen den weiten Weg durch die Saison gehen. Mile after mile.

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FOTO: VEREIN Raphael Joly traf die Sängerin Céline Dion.

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