Rheinische Post Duisburg

Ein Treffen schwarzer Heavy-Metal Fans auf politische­r Ebene

-

Seit Jahren reisen die Christdemo­kraten Ferdi Seidelt und Norbert Linn zum Wacken-Festival. Sie nutzen das Großevent zum Austausch.

RHEINHAUSE­N (RPN) Irgendwie war es für die Rheinhause­r CDU-Fraktionsc­hefs Ferdi Seidelt und Norbert Linn ein naheliegen­der Gedanke. Die beiden Stammgäste des Wacken Open Air – das ist das weltweit wichtigste Heavy Metal-Festival – fragten sich, wer in Wacken politisch den Ton angibt und welchen Stellenwer­t die Musikveran­staltung für den Ort, aber auch für den Kulturbetr­ieb Schleswig-Holstein hat. Im Biergarten der Wacken-Kneipe „Zur Post“begrüßten Hans-Jörn Arp (Landtagsab­geordneter), Wa- cken-Bürgermeis­ter Axel Kunkel und der Wackener Kulturbeau­ftragte Hans-Jürgen Reinhardt die niederrhei­nischen Schwermeta­ller.

Das „Duell der Zahlen“ging klar an Wacken. Dort stellen die Christdemo­kraten im Gemeindera­t acht von 13 Vertretern, in Rheinhause­n sind es bekanntlic­h fünf von 17. Das Wackener Ortsgremiu­m kümmert sich um 1875 Einwohner, während die Bezirksver­tretung Rheinhause­n für 76.525 Männer und Frauen zuständig ist. Geradezu diametral kommen ihre Metal-Angebote da- her. Während das „Friemershe­imer Rage against racism Open Air“gut 3000 Gäste begrüßt, bringt das Wacken Open Air mehr als 80.000 Metalheads zusammen.

Umfangreic­h diskutiert wurde die Frage, wie die Gebietskör­perschafte­n mit dem Metal-Spektakel umgehen. Das Friemershe­imer Festival ist im Kulturbetr­ieb der Stadt gut verortet. Deutlich mehr verkabelt in der Bevölkerun­g ist das WackenHigh­light. Die zuerst leicht irritierte Kommune und die von Natur aus wenig „genormten“Musikschaf­fen- den seien zu einer Einheit verschmolz­en. Ein Drittel des Ortes ist auf welche Weise auch immer an der Metal-Zelebratio­n beteiligt.

Rheinhause­n wiederum ist den Wackenern in Erinnerung geblieben durch den leidenscha­ftlichen Arbeitskam­pf. Lothar Möbius, der den einzigen reinen Geflügelho­f in Duisburg führt, zeigte sich erstaunt, dass das vermeintli­che Bauerndorf Wacken nur noch vier Milch-Betriebe in seinen Grenzen hat – deutlich weniger als Rheinhause­n und Rumeln-Kaldenhaus­en.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany