Zebras reisen zum 1. FC Heidenheim
Experten sehen den nächsten Gegner des MSV Duisburg als Geheimfavoriten für den Aufstieg. Trainer Frank Schmidt stapelt tief, spricht über den Abstiegskampf. Kapitän Marc Schnatterer ist an der Brenz eine Institution.
FUSSBALL Der Wetterbericht für Heidenheim an der Brenz sagt für Samstag, 13 Uhr, wenig Spektakuläres voraus. 17 Grad, zumeist bewölkt – die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 19 Prozent. Aus meteorologischer Sicht dürfte dem Auftritt des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg beim 1.FC Heidenheim am Samstag nichts im Wege stehen.
Das ist in Heidenheim in dieser Saison keine Selbstverständlichkeit. Der FCH benötigte zwei Anläufe, um das erste Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue über die Bühne zu bringen. Aufgrund starker Regenfälle war am ersten Spieltag nach elf Minuten in der Voith-Arena Schluss. Das Nachholspiel gegen Aue gewann die Truppe von Trainer Frank Schmidt in der vergangenen Woche mit 2:1.
Somit hat der Gastgeber des MSV Duisburg im Gegensatz zu den Zebras bereits einen Sieg auf dem Konto. Hinzu kam nun ein ungefährdeter 4:0-Sieg im DFB-Pokalspiel bei der SpVgg Unterhaching. Der MSV wartet hingegen weiterhin auf den ersten Glücksmoment. Zwei Niederlagen in Liga und Pokal, nur ein Punkt aus dem Revierderby – dem MSV würde es gut zu Gesicht stehen, am Samstag etwas mitzubringen, um nicht frühzeitig in eine Drucksituation zu geraten.
Der 1. FC Heidenheim, in der Saison 2013/14 erster Drittliga-Gegner des MSV nach dem Lizenzentzug, erreichte in der vergangenen Saison mit Rang sechs die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte. Über die Perspektiven der Klubs streiten sich die Geister.
Die Buchmacher ordnen das Team Jahr für Jahr in den Kreis der gefährdeten Mannschaften ein, in Fachkreisen werden die Heidenheimer aber gerne auch als Geheimfavorit gehandelt. Trainer Frank Schmidt hält hier den Ball flach: „Es wäre von uns nicht seriös, jetzt zu sagen, dass wir Fünfter werden wollen. Die Liga ist gefährlich, sie ist ausgeglichen. Das ist in erster Linie Existenzkampf.“
Frank Schmidt, seit 2007 im Amt, ist in Heidenheim ebenso eine Institution wie Mittelfeldspieler Marc Schnatterer, der aktuell seine zehnte Saison für den Klub bestreitet.
Der 31-Jährige bestritt als einziger Spieler alle 104 Liga-Partien des FCH. „Ich bin immer noch hungrig“, sagt der Mannschaftskapitän. Im Gegensatz zum MSV setzte Heidenheim im DFB-Pokal auf Rotation und schaffte dennoch gegen den Drittligisten Unterhaching problemlos den Einzug in die zweite Runde. Gleich sechs frische Kräfte standen in der Startaufstellung. Die Breite des Kaders gehört zu den Stärken des FCH, der vornehmlich mit einem 4-1-4-1-System – wie zuletzt auch der Duisburger Pokalgegner 1. FC Nürnberg – spielt.
MSV-Trainer Ilia Gruev wird sich im Vorfeld auch Gedanken um die starke Offensivabteilung des Gegners machen. Gegen Nürnberg ver-
Frank Schmidt änderte Gruev seine Abwehrreihe, indem er Tugrul Erat auf der Position des rechten Außenverteidigers den Vorzug gegenüber Nico Klotz gab. Auf den übrigen drei Positionen muss sich der Trainer derzeit keine Sorgen machen. Gesetzt waren bislang Moritz Stoppelkamp und Cauly Souza auf den Außenbahnen im Mittelfeld.
Beide Neuzugänge erwischten gegen den Club nicht ihren besten Tag. „Das war nichts“, war Stoppelkamp selbstkritisch. Eine Option für Heidenheim für eine der beiden Flügelpositionen könnte Andreas Wiegel, der als Einwechselspieler für frischen Wind sorgte, sein.
„Die Liga ist ausgeglichen. Das ist in erster Linie Existenz
kampf.“