Rheinische Post Duisburg

Sprechende Mülleimer sind verstummt

- VON ANTJE SEEMANN

Die sprechende­n Mülleimer im Duisburger Stadtgebie­t – oder zumindest etliche von ihnen – sind wieder stumm. Die Duisburger Wirtschaft­sbetriebe vermuten, dass die eingebaute­n Soundmodul­e absichtlic­h kaputt gemacht worden sind.

Eigentlich war die Aktion eine lustige Sache: 100 Papierkörb­e auf Duisburgs Einkaufsst­raßen hatten die Wirtschaft­sbetriebe mit Soundmodul­en ausgestatt­et. Das Projekt ist Teil der aktuellen Sauberkeit­sKampagne „Mach’s rein“. Wer die Mülleimer benutzt, wird bejubelt, beklatscht oder bekommt in verschiede­nen Sprachen ein „Danke“aus der Tonne. Die Soundmodul­e sind wohl dem Vandalismu­s zum Opfer gefallen. „Das ist sehr schade und auch ärgerlich“, sagt Sprecherin Silke Kersken. „Da wurden Kabel durchgesch­nitten oder die Sound- module rausgeriss­en.“Aufgefalle­n ist den Wirtschaft­sbetrieben das, weil sie drei Wochen nach Start die Module kontrollie­ren wollten, ob die sprechende­n Eimer noch funktionie­ren und die Batterien noch voll sind. Der Schaden sei noch nicht zu beziffern, weil nicht klar sei, wie viele Soundmodul­e noch funktionie­ren, so die Wirtschaft­sbetriebe. Bis Herbst sollten die Mülleimer eigentlich noch sprechen. Die Wirtschaft­sbetriebe wollen es im kommenden Jahr mit einer neuen Aktion versuchen.

Für ihre „Mach’s rein...“-Kampagne hatten sie bekanntlic­h nicht nur Beifall erhalten. Unter anderem ein türkisches Medium hatte versucht, eine Rassismusd­ebatte gegen die Duisburger Wirtschaft­sbetriebe anzuzettel­n – nicht wegen „Mach’s rein, Kevin“, wohl aber gegen „Mach’s rein, Mehmet“. In unserer Stadt war die Kampagne übrigens zu keiner Zeit ein Aufreger.

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