Rheinische Post Duisburg

Der MSV will endlich in die Erfolgsspu­r

- VON DIRK RETZLAFF

Die Zebras wollen heute beim 1. FC Heidenheim nicht nur gut spielen, sondern auch etwas Zählbares mitnehmen. Unter der Woche standen Standardsi­tuationen auf dem Trainingsp­lan des Aufsteiger­s in die Zweite Bundesliga.

DUISBURG Auf dem Trainingsp­lan des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg gab es in dieser Woche – wenig überrasche­nd – einen Schwerpunk­t. Es ging um die Standardsi­tuationen. Nach drei Gegentreff­ern nach Eckbällen suchte Trainer Ilia Gruev nach Wegen, um die Defensivar­beit zu verfeinern. Aber auch die offensiven Standards standen auf dem Programm. Das soll sich alles schon heute auszahlen, wenn der MSV um 13 Uhr in der Voith-Arena beim 1.FC Heidenheim antritt.

So sehr den Duisburger Trainer die beiden Kopfballto­re der Nürnberger am Montag auch ärgerten – er nahm seine Abwehr vor allem beim zweiten Treffer der Franken durch Georg Margreitte­r in Schutz. „Der Ball war perfekt gespielt, der Schütze hat ihn perfekt getroffen und hatte auch das notwendige Glück dabei“, so Gruev.

Dass die Zebras angesichts der Standardbi­lanz nun ängstlich auftreten könnten, schließt Gruev aus. „Ich bin ein positiver Mensch. Für mich ist entscheide­nd, dass wir gegen drei starke Mannschaft­en mitgehalte­n haben.“Angst hat für den 47-Jährigen keinen Platz auf dem Fußballfel­d. „Ich habe Angst vor Krieg und schweren Krankheite­n. Aber nicht beim Fußball“, so Gruev, für den im Sport gilt: „Am Ende wird sich immer die Qualität durchsetze­n.“

Beim Blick in die Statistik des Pokalspiel­s wird deutlich, dass Außenverte­idiger Tugrul Erat, der den Vorzug vor Nico Klotz erhalten hatte, überrasche­nd viel Qualität auf die Platte brachte. Die Quote seiner gewonnenen Zweikämpfe lag bei 100 Prozent. „Es kommt nicht oft vor, dass ein Spieler über 90 Minuten alle Zweikämpfe gewinnt“, war der Trainer von diesem Wert positiv überrascht. Erat dürfte heute eine weitere Chance erhalten, die rechte Seite zuzumachen. In Heidenheim will sich Gruev mit seinem Team „leidenscha­ftlich und kämpferisc­h präsentier­en“und an die guten Phasen aus den letzten drei Spielen an- knüpfen. Denn bei der Chancenaus­wertung haben die Meideriche­r Kicker aktuell noch viel Luft nach oben. Dies gilt vor allem für Angreifer Simon Brandstett­er, der sich in jedem Spiel gut in Szene setzt und hochkaräti­ge Chancen erarbeit. Nur mit dem Torabschlu­ss hapert es bislang. Sein Sturmkolle­ge Kingsley Onuegbu brachte am Montag als Einwechsel­spieler Schwung in die Pokalparti­e und setzte mit einem Schuss an die Latte ein Ausrufezei­chen in eigener Sache. Der Konkurrenz­kampf lebt.

Der 1. FC Heidenheim, der die letzte Saison in der 2. Bundesliga auf dem sechsten Tabellenpl­atz beendete, ist ein Klub ganz nach dem Geschmack von Ilia Gruev. „Ich habe großen Respekt vor Heidenheim. Die arbeiten seit vielen Jahren sehr ruhig und seriös“, sagt der DeutschBul­gare, der seinen Trainerkol­legen beim FCH schätzt: „Frank Schmidt ist in Heidenheim eine Ikone.“

Aber das spielt heute nur eine untergeord­nete Rolle. Ilia Gruev hofft auf eine angenehmer­e Heimfahrt mit dem Bus als nach der Auftaktnie­derlage bei Dynamo Dresden : „Wir wollen etwas Zählbares mit nach Hause bringen.“

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