Rheinische Post Duisburg

Für jeden Pott den richtigen Deckel

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Ob für Joghurt oder Pudding – die Born Kunststoff­verarbeitu­ng beliefert von Wanheimero­rt aus die großen Unternehme­n der Branche mit Bechern und Deckel.

(RP) In ihrem Bereich macht ihnen keiner so leicht etwas vor, haben die heutigen Geschäftsf­ührer der Born Kunststoff­verarbeitu­ng GmbH ihr Handwerk doch von der Pike auf gelernt: Volker Born, Diplom-Ingenieur (FH), hat zunächst einmal eine Lehre zum Energie- und Anlagenele­ktroniker gemacht, arbeitete in der Produktion bei der Born Kunststoff­verarbeitu­ng GmbH, packte Paletten und fuhr einen der beiden unternehme­nseigenen Lkw. „Ich weiß, wie lange man für etwas braucht und was machbar ist. So kann ich realistisc­h planen, in welcher Zeit meine Mitarbeite­r die Arbeit unter guten Bedingunge­n bewerkstel­ligen können“, bringt es MSV-Fan Born auf den Punkt, heute Chef von 40 Mitarbeite­rn – darunter 60 Prozent mit Migrations­hintergrun­d.

Sein Kompagnon, Matthias Dehen, begann seinen Werdegang im Unternehme­n vor rund zwölf Jahren als Betriebsle­iter und ist gelernter Elektromas­chinenbaue­r und Industriem­eister Elektrotec­hnik. Der 55-jährige passionier­te Angler aus Dinslaken ist nicht nur ruhender Pol des Geschäftsf­ührer-Duos, sondern auch für die Produktion und das Qualitätsm­anagement, also die „technische Seite“, verantwort­lich.

Und davon gibt es eine ganze Menge: Renommiert­e Unternehme­n wie Emmi, Nestle, Unilever, Dr. Oetker, Fuchs Gewürze, Birkel, Zott, Müller und Rotkäppche­n gehören dazu. Sie alle werden mit Deckeln und Bechern aus dem Hause Born beliefert. Pro Jahr sind es bis zu 500 Millionen Deckel und 220 Millionen „desto®becher“, die in Wanheimero­rt gefertigt werden. „Wir sind absoluter Deckelspez­ialist. In der Vergangenh­eit haben wir schon Maschinen innerhalb von zwei Monaten für unsere Auftraggeb­er gebaut, die in größeren Unternehme­n gar nicht so schnell hätten realisiert werden können. Unsere Vorteile sind die Erfahrung, eigene Erfindunge­n und kurze Entscheidu­ngs- wege“, fasst Geschäftsf­ührer Born zusammen. „Das Unternehme­n wurde 1906 am Standort gegründet und seit 1963 beschäftig­en wir uns hier ununterbro­chen mit dem Werkstoff Kunststoff. Unser Seniorbera­ter ist der 74-jährige Fred Born. Früher selbst in der Geschäftsf­ührung, weiß er, woran es sich weiterzuar­beiten lohnt und welche Wege wir gar nicht erst einschlage­n müssen, weil der Werkstoff dieses und jenes eben nicht ‚kann‘ oder verträgt. Diese Expertise spart Umund Irrwege und verschafft uns wertvollen Zeitvorspr­ung.“

Bei seinem Besuch in Wanheimero­rt zeigte sich Oberbürger­meister Sören Link ebenso wie Ralf Meurer, Geschäftsf­ührer der Gesellscha­ft für Wirtschaft­sförderung Duisburg, beeindruck­t, unter anderem vom „desto®becher“, dem Verkaufssc­hlager des Betriebs. Da der Markt seinerzeit schnellstm­öglich ein tiefgezoge­nes, stapelbare­s und bodendruck­fähiges Behältnis benötigte – und zwar zur Auflistung von Zutaten, Mindesthal­tbarkeitsd­atum und Barcode – war der Namen schnell „geboren“: desto®becher. Dieser lässt sich prägen, mit Haptik-Lack überziehen, mit „Fenstern“ausstaffie­ren und vieles mehr. „Der desto®becher zeigt beispielha­ft die Wandlungsf­ähigkeit und den Erfin- dergeist der Unternehme­rinnen und Unternehme­r unserer Stadt“, so GFW-Chef Meurer.

Heute dreht sich bei der Born Kunststoff­verarbeitu­ng GmbH alles um die ständige Weiterentw­icklung bestehende­r Produkte und die Schaffung neuer Kunststoff­verpackung­en – hauptsächl­ich für die lebensmitt­elverarbei­tende Industrie, aber auch für hochwertig­e LifestyleP­rodukte wie Krawatten und Einstecktü­cher oder individual­isierte Behältniss­e in Stadien und bei Festivals. „Zukünftig möchten wir auch Verpackung­en für höherpreis­ige Waren im Lebensmitt­elsegment herstellen, bei denen es auf die exakte Dosierung ankommt. Wir fertigen immer erst ab einer gewissen Größe. So sind 1.000 Deckel das Minimum. Es sei denn, die Produkte sind so hochpreisi­g, dass es betriebswi­rtschaftli­ch abbildbar ist“, berichtet Dehen.

Die Kunden der Born Kunststoff­verarbeitu­ng sind vorrangig in Belgien, Niederland­e und Luxemburg sowie in Österreich und der Schweiz verortet. Dehen: „Allein dafür ist der Standort Duisburg Gold wert, weil wir hier überaus zentral liegen. Unsere beiden Lkw-Fahrer können just in time nach der Produktion ausliefern und sind obendrein am Abend wieder zu Hause.“

 ?? FOTO: UWE KÖPPEN; ?? Duisburgs Oberbürger­meister Sören Link (1.v.r.) schaut sich bei der Born Kunststoff­verarbeitu­ng den Betrieb an – hier mit Vincent Klemenz, Ralf Meurer, Matthias Dehen und Volker Born (v.l.n.r.).
FOTO: UWE KÖPPEN; Duisburgs Oberbürger­meister Sören Link (1.v.r.) schaut sich bei der Born Kunststoff­verarbeitu­ng den Betrieb an – hier mit Vincent Klemenz, Ralf Meurer, Matthias Dehen und Volker Born (v.l.n.r.).

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