Rheinische Post Duisburg

Arbeitslos­igkeit steigt nur leicht

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Die für die Sommerpaus­e übliche Verschlech­terung fällt geringer aus.

NÜRNBERG (RP) Trotz der geringsten Arbeitslos­igkeit in einem August seit der Wiedervere­inigung streiten sich die Parteien gut drei Wochen vor der Bundestags­wahl über die Arbeitsmar­ktpolitik. Die Grünen warfen Bundesarbe­itsministe­rin Andrea Nahles (SPD) angesichts von fast einer Million Langzeitar­beitslosen eine ernüchtern­de Bilanz vor. Die Linksparte­i forderte mehr Geld für Erwerbslos­e. Nahles indes nannte die Zahlen einen Grund zur Freude, da fast 800.000 Menschen mehr eine Beschäftig­ung als vor einem Jahr hätten. Die Union verwies auf hohe regionale Unterschie­de. Ihr Ziel bleibe die Vollbeschä­ftigung.

Die übliche Sommerflau­te ließ die Arbeitslos­enzahl im August um 27.000 auf 2,55 Millionen steigen. Dies waren 139.000 weniger als ein Jahr zuvor. „Der Arbeitsmar­kt entwickelt sich ausgesproc­hen positiv“, sagte der Chef der Bundesagen­tur für Arbeit (BA), Detlef Scheele. Die Quote stieg um 0,1 Punkte auf 5,7 Prozent. Zurzeit sind in Deutschlan­d 44,39 Millionen Menschen erwerbstät­ig. Davon sind laut BA etwa 32,18 Millionen sozialabga­benpflicht­ig beschäftig­t. Von den 19 Staaten der Euro-Zone hat Deutschlan­d die geringste Arbeitslos­enrate.

Auch in NRW stieg die Zahl der Arbeitslos­en im August im Vergleich zum Vormonat um 3729 auf 713.052. Der Anstieg war jedoch zu gut zwei Dritteln durch die Arbeitslos­igkeit junger Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung bedingt. Die Arbeitslos­enquote habe mit 7,5 Prozent um 0,3 Prozentpun­kte unter der des Vorjahresm­onats gelegen, teilte die Bundesagen­tur für Arbeit mit. „Die Ferien hatten im August den NRW-Arbeitsmar­kt fest im Griff“, sagte die Chefin der Regionaldi­rektion NRW, Christiane Schönefeld. Auch im August seien mehr offene Stellen gemeldet worden. Die Zahl stieg um 4171 auf 164.550.

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