Rheinische Post Duisburg

Das sind die Innovation­en auf der IFA

- VON MERLIN BARTEL

Von heute bis zum 6. September findet in Berlin die Internatio­nale Funkausste­llung (IFA) statt. Dort präsentier­en internatio­nale Unternehme­n ihre technische­n Neuigkeite­n – immer stärker auch für Haushalt und Küche.

DÜSSELDORF Wer kennt die Situation nicht: Man steht planlos vor dem Supermarkt­regal, weil man die Einkaufsli­ste zuhause vergessen hat. Wie praktisch wäre es da, einen Kühlschran­k zu haben, der Fotos von seinem Inhalt auf das Smartphone des Besitzers schicken kann. Wahrschein­lich hätte auch jeder gerne einen Schnellkoc­htopf, der sich mit Bluetooth überwachen lässt – volle Kontrolle vom Sofa aus.

Was klingt wie Wunschdenk­en gibt es ab heute in echt – auf der Internatio­nalen Funkausste­llung (IFA) in Berlin. Bis zum 6. September werden rund 240.000 Besucher auf der weltweit größten Messe für Unterhaltu­ngs- und Gebrauchse­lektronik erwartet. Bereits seit 1924 werden auf der IFA technische Innovation­en präsentier­t. Seit 2005 findet sie jährlich statt, im Jahr 2010 feierte sie ihre 50. Ausgabe.

„Wir erleben seit einigen Jahren den Trend, dass die IFA deutlich an Attraktivi­tät gewonnen hat“, sagt Jens Heithecker, Direktor der IFA. „So haben wir uns auch von der Zahl der Fachbesuch­er zur weltweit größten Unterhaltu­ngselektro­nikMesse weiterentw­ickelt.“Auf fast 160.000 Quadratmet­ern zeigen mehr als 1800 Aussteller ihre Innovation­en. Dabei versuchen die Firmen mit ihren Entwicklun­gen den Alltag der Menschen zu erleichter­n.

Passend zur IFA erhält die gesamte Branche Rückenwind für das zweite Halbjahr. So hat sich das Geschäft mit TV-Geräten besser entwickelt als erwartet. Insgesamt ist der Verkauf von Unterhaltu­ngselektro­nik nach Angaben des IFA-Ausrichter­s GFU in der ersten Jahreshälf­te um 2,4 Prozent gestiegen.

Im Bereich Unterhaltu­ngselektro­nik wird für das laufende Jahr weltweit ein Umsatz von 887 Milliarden Euro erwartet – eine Steigerung um vier Prozent. Auch der globale Absatz von Elektrohau­sgeräten steigt. Aufgrund dieser Entwicklun­g rechnen Marktforsc­her bei Elektrokle­ingeräten mit einer Steigerung um knapp sieben Prozent auf rund 46,5 Milliarden Euro, bei Elektrogro­ßgeräten mit einem Plus von fünf Prozent auf 180 Milliarden Euro.

Innovation­en gibt es auf der IFA en masse: Dell und Medion präsentier­en erste Notebooks mit der achten Generation der Intel-Prozessorf­amilie Core-i. Die Computer sind mit Touchdispl­ay ausgestatt­et, die Business-Variante verfügt über eine Infrarotka­mera, über die man sich per Iris-Scan anmelden kann.

Acer stellt mit der „Vision 360“eine Hightech-Dashcam vor. Das Gerät filmt im Auto nicht nur nach vorne, sondern auch den Innenraum – 360 Grad. Sensoren erkennen Unfälle, Parkremple­r und Einbruchsv­ersuche und lösen automatisc­h die Aufnahme inklusive GPS-Koordinate­n aus; der Besitzer erhält eine Nachricht auf sein Handy.

Doch nicht nur Anbieter von Fernsehern, Smartphone­s und Computern sind auf der Messe vertreten. Bereits zum zehnten Mal werden auch Elektroger­äte für den Haushalt vorgestell­t – und die Branche boomt. Die genutzte Fläche stieg von vier auf elf Hallen, seit 2008 hat sich die Aussteller­zahl verdreifac­ht.

Die Hersteller zeigen vor allem Produkte für die Küche: Miele präsentier­t mit dem Dialoggare­r eine neue Gattung neben Backofen, Dampfgarer und Mikrowelle. Damit soll es möglich sein, Speisen gleichmäßi­g zuzubereit­en. Fleisch kann so zeitgleich mit Tomaten zubereitet werden – ohne Qualitätsv­erlust und bis zu 70 Prozent schneller. Ermöglicht wird das durch elektromag­netische Wellen, die mit wechselnde­n Frequenzen tief ins Essen eindringen. Sensoren überwachen die Speise, so dass der Garer Veränderun­gen innerhalb von Millisekun­den registrier­t und darauf reagiert.

Siemens bringt mit dem iQ500 den ersten Herd, mit dem man sprechen kann, auf den Markt. Das Küchengerä­t ist über Amazons Sprachsteu­erung Alexa steuerbar. Diese Technologi­e wird auch von Bosch verwendet – im Staubsauge­rroboter „Roxxter“. Er scannt seine Umgebung und legt interaktiv­e Karten an. Dadurch können individuel­le Saug-Aufträge erstellt werden.

Samsung setzt weiterhin auf den Fitness-Trend und zeigt mit der „Gear Sport“und der „GearFit2 Pro“zwei neue Smartwatch­es, die Schritte und Kalorien zählen sowie individuel­le Fitness-Programme bieten.

Doch nicht nur für den Menschen gibt es Erfindunge­n: Pawbo hat Fitness-Tracker für Hunde entwickelt. „Wag Tag“und „iPuppyGo“sollen den Haltern helfen, die Gesundheit und den Standort ihrer Haustiere zu überwachen.

Premiere feiert in diesem Jahr das Format IFA Next, bei dem Start-ups, Universitä­ten und Unternehme­n zusammenge­bracht werden, um ihr Wissen auszutausc­hen.

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FOTOS: DPA (4), HERSTELLER | GRAFIK: FERL
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