Rheinische Post Duisburg

Ex-Minister Ramsauer: Nichts von Problemen bei A1 gewusst

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BERLIN (jd) Der frühere Bundesverk­ehrsminist­er Peter Ramsauer (CSU) will in seiner Amtszeit keine Kenntnis von finanziell­en Schwierigk­eiten des Autobahn-Betreibers A1 Mobil gehabt haben. Auf die Frage unserer Redaktion, ob bereits zu seiner Amtszeit von Schwierigk­eiten des Unternehme­ns oder gar von einer drohenden Insolvenz die Rede gewesen sei, antwortete Ramsauer: „Soweit erinnerlic­h, nein.“

Ramsauer, der von Oktober 2009 bis Dezember 2013 das Verkehrsre­ssort leitete, hatte als Minister immer wieder mit der Öffentlich-PrivatenPa­rtnerschaf­t zu tun. Es war das größte Projekt seiner Art, das Unternehme­nskonsorti­um investiert­e für den 2008 gestartete­n sechsspuri­gen Ausbau der Autobahn 1 zwischen Hamburg und Bremen rund 500 Millionen Euro. 2008 war noch Wolfgang Tiefensee (SPD) Verkehrsmi­nister gewesen. Wegen geringerer Einnahmen aus der Lkw-Maut nach einem Verkehrsrü­ckgang im Zuge der Wirtschaft­s- und Finanzkris­e verklagt nun der private Autobahnbe­treiber A1 Mobil den Bund auf rund 778 Millionen Euro. Dem Unternehme­n droht nach dessen eigenen Angaben die Insolvenz. Der heutige Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) lehnt eine Zahlung ab und verweist auf das unternehme­rische Risiko von A1 Mobil.

Unterdesse­n rechnet der Vorsitzend­e des Verkehrsau­sschusses im Bundestag, Martin Burkert (SPD), mit erhöhtem Redebedarf zu dem Thema bei einer Sondersitz­ung des Gremiums am Dienstag. Burkert sagte, auch im Ausschuss sei die drohende Pleite in dieser Wahlperiod­e kein Thema gewesen. „Ich verlange Aufklärung und Transparen­z“, sagte Burkert. Wieder drohe der Steuerzahl­er am Ende der Dumme zu sein, so der SPD-Politiker.

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