Rheinische Post Duisburg

Brecht und Weigel gründen das Berliner Ensemble

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Bertolt Brechts Bücher waren von den Nationalso­zialisten verbrannt worden, ihm selbst hatte man die Staatsbürg­erschaft entzogen. Kurz nach dem Reichstags­brand hatte der Autor sein Heimatland verlassen und war ins Exil gegangen. Nach dem Krieg zögerte Brecht zurückzuke­hren. Er blieb zunächst in den USA. 1947 wurde er als deutscher Emigrant vor dem „Ausschuss für unamerikan­ische Umtriebe“befragt. Daraufhin verließ Brecht die Vereinigte­n Staaten. Nach einer weiteren Station in der Schweiz zog er mit seiner Familie zurück nach Berlin, in die sowjetisch­e Besatzungs­zone. Dort wollte Brecht wieder in der Theatersze­ne Fuß fassen. Als Wolfgang Langhoff, Intendant des Deutschen Theaters, ihm anbot, mit einem eigenen Ensemble Stücke aufzuführe­n, nahm er dieses Angebot an. Am 1. September 1949 gründeten Brecht und seine Frau Helene Weigel das „Berliner Ensemble“. Weigel wurde Intendanti­n, Brecht künstleris­cher Leiter. Noch bis Mitte der 1950er Jahre hatte das Ensemble Gastrecht im Deutschen Theater. 1954 folgte der Umzug ins eigene Haus: das Theater am Schiffbaue­rdamm. Das „Berliner Ensemble“wurde besonders durch die Aufführung­en von Brechts eigenen Stücken weltberühm­t. Heute zählen zum Ensemble 28 Schauspiel­er, die in der aktuellen Spielzeit unter anderem Brechts „Der kaukasisch­e Kreidekrei­s“auf die Bühne bringen.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA (WEIGEL, L., UND BRECHT, 2. V. L., IN „MUTTER COURAGE“)

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