Rheinische Post Duisburg

Duisburg jubelt über den Weltrekord

- VON ANTJE SEEMANN

Die Sandkünstl­er haben es geschafft: Mit 16,68 Meter Höhe kommt die Duisburger Sandburg ins Guinness-Buch der Rekorde.

DUISBURG Der Jubel ist groß im Landschaft­spark Duisburg-Nord, als der offizielle Vertreter der Guinness-Jury auf die Bühne kommt und das Ergebnis verkündet: 16,679 Meter (oder aufgerunde­t 16,68) ist die Sandburg im Landschaft­spark hoch. Die Sandkünstl­er fallen sich in die Arme, die Vertreter des Sponsors Schauinsla­nd Reisen und Duisburgs Oberbürger­meister Sören Link klatschen sich auf der Bühne ab – und die Hunderte von Besuchern, die um die Sandburg herum stehen, feiern ihre Helden mit großem Applaus. Claudia Schreiber hat seit dem Startschus­s am 8. August an der Burg mitgearbei­tet und ist kurz nach der Verkündung noch sichtlich aufgeregt: „Dass wir so gigantisch hoch sind, das freut uns wirklich sehr.” Auch Benno Lindel, der künstleris­che Leiter der Weltrekord-Sandburg, ist über dieses Ergebnis überglückl­ich: „Wir hatten ja gar nicht mit 16,68 Meter gerechnet, sondern eigentlich 15,50 Meter anvisiert. Wir sind alle happy.” Auch für den Niederländ­er Lucas Bruggemann war es ein persönlich­es Anliegen, den Weltrekord nach Duisburg zu holen, obwohl er selbst auch bei dem Weltrekord­versuch in Miami dabei war: „Letztes Jahr hat das hier in Duisburg nicht geklappt, und das tat weh. Und deshalb ist der Rekord dieses Jahr super.” Die fast vier Wochen harte Arbeit haben sich also bezahlt gemacht. Dabei war es keineswegs klar, dass die Sandburg in Duisburg tatsächlic­h den Weltre- kord knackt, erzählt Benno Lindel: „Meine grauen Haare kommen nicht von nix. Wir hatten hier drei schwierige Situatione­n zu meistern. Einmal war die Körnung des Sandes nicht so, wie sie hätte sein sollen, um mehr als 15 Meter hoch zu bauen. Das mussten wir austausche­n und hatten dadurch zwei Tage Verlust. Dann gab es die kritische Situa- tion, als wir die letzten Verschalun­gshölzer abgenommen haben. Man muss sich vorstellen, da drücken 3500 Tonnen Sand drauf. Und wenn man die abnimmt, kann es passieren, dass es zu einem Kollaps kommt – so wie letztes Mal.” Eigentlich ist das der heikelste Punkt beim Riesen-Sandburgba­u. Allerdings hat dieses Mal das Wetter in den letzten Tagen vor Vermessung der Burg überhaupt nicht mitgespiel­t, sagt der künstleris­che Leiter: „Ganz normaler Regen schadet nicht. Aber hier gab es Hagel und heftige Niederschl­äge. Wir kamen also am Morgen hier an und sahen diese Einschläge in unserer eigentlich schönen, glatten Oberfläche – aber das war eine Sache von drei bis vier Stunden, bis wir das repariert hatten.” Viele Duisburger haben die Sandkünstl­er mittlerwei- le in ihr Herz geschlosse­n. Zur offizielle­n Abnahme der Guinness-Jury sind Hunderte in den Landschaft­spark gekommen. Und auch während der Bauphase hatten die Sandkünstl­er immer Zuschauer, sagt Claudia Schreiber: „Wir lieben die Duisburger. Wir haben so schöne Erlebnisse mit den Menschen hier gehabt, so viel Anteilnahm­e. Wir kommen gerne wieder.” Ob es noch mal einen Weltrekord­versuch im Landschaft­spark gibt, ist offen. Solange die 16,68 Meter keiner knackt, gibt es ja auch eigentlich keinen Grund, eine noch höhere Sandburg zu bauen. Aber der künstleris­che Leiter hat schon Ideen, was er als nächstes im Landschaft­spark machen könnte: „Mir schwebt da zum Beispiel eine Weltmeiste­rschaft der Sandskulpt­eure vor, bei der sich die besten Sand- künstler von allen Kontinente­n messen.” Am 29. September kommen die Bagger, um die Sandburg abzutragen. Drei Tage brauchen sie dafür.

Newspapers in German

Newspapers from Germany