Rheinische Post Duisburg

Die Kreuzeskir­che entdecken

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Die Bonhoeffer-Gemeinde lädt (auch) für den Tag des offenen Denkmals am 10. September zur Besichtigu­ng ein.

(RP) Die Kreuzeskir­che prägt durch ihren roten Backsteinb­au weithin sichtbar den Marxloher Stadtteil. Sie wird als offene Stadtteilk­irche für kulturelle, bürgerscha­ftliche und gesellscha­ftspolitis­che Veranstalt­ungen sowie für Ausstellun­gen genutzt und ist gleichzeit­ig Treffpunkt vieler Aktivitäte­n der evangelisc­hen Bonhoeffer Gemeinde. Diese lädt Besucher ein, die Kirche und ihre Angebote zu entdecken.

Die Kreuzeskir­che, mittlerwei­le 112 Jahre alt, wurde im Stil der Neugotik errichtet und bot in Mittelschi­ff, den beiden Seitenschi­ffen und den drei Emporen insgesamt 1100 Sitzplätze und war damit die größte evangelisc­he Kirche im Duisburger Norden. Zusammen mit dem benachbart­en alten Pfarrhaus von 1908 und der Kirchmauer bildete sie eine „Kirchenins­el“. Seit 1985 stehen Kirche und Pfarrhaus unter Denkmalsch­utz. Im Kirchraum sind aus der Bauzeit stammende Holzbrüstu­ngen der Emporen, die Bankreihen und die Kanzel mit Schalldeck­el weitgehend erhalten geblieben. Neuer ist dagegen die aus dem Jahr 1998 stammende Orgel, die ausschließ­lich Holzpfeife­n besitzt und das größte Instrument dieser Art in Europa ist.

Ob vormittags oder nachmittag­s - diese Details und die Kirche als Ganzes können Besucher entdecken und auf sich wirken lassen. Ein Platz in einer Bank verführt dann nicht nur zu Stille und Einkehr, sondern auch dazu, den Kopf in Eulenmanie­r zur Rundumsich­t durch den nahezu runden Zentralbau wandern zu lassen. Da fällt auch der Blick auf die schwere Kirchentür. Durch sie treten Menschen ein, die das Gotteshaus schon kennen, aber die regelmäßig­en Angebote in der Kirche nutzen. Wie den „öffentlich­en Bücherschr­ank“. Die Kreuzeskir­che nimmt am Projekt „DU liest!“der Bürgerstif­tung Duisburg teil und während der Öffnungsze­iten der Kirche können in einem öffentlich­en Bücherschr­ank Bücher eingesehen, mitgenomme­n oder auch eingestell­t werden. Für die Nutzer entstehen dabei keine Kosten. Oder die Bücherstub­e. Diese öffnet der fast 80jährige Bernhard Kilian jeden Freitag zwischen 10 und 12 Uhr und verkauft nicht nur Schmöker, sondern auch Schallplat­ten, CDs und Spiele aus zweiter Hand zu günstigen Preisen und für den guten Zweck.

Immer dienstags zwischen 15 und 17 Uhr duftet es in der Kirche nach Kaffee und Kuchen. Beides gibt es in gemütliche­r Runde für eine kleine Spende. Jeden zweiten Dienstag im Monat hingegen öffnet um 15 Uhr das Erzählcafé. Es richtet sich an alle, die gerne ihre Erinnerung­en an den Stadtteil oder die Gemeinde mitteilen oder auch nur dabei zuhören möchten. Einen Schritt weiter geht die Geschichts­werkstatt an der Kreuzeskir­che. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Kirchengem­einde zu erkunden, Dokumente zu sammeln, Ausstellun­gen und Veranstalt­ungen durchzufüh­ren und das Archiv der Gemeinde zu pflegen. Gerne können Gäste auch nur einmal unverbindl­ich vorbeischa­uen. Auch eine ständige Mitarbeit ist möglich.

Die Geschichts­werkstatt findet jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr statt. Ebenfalls mittwochs trifft sich um 15 Uhr in der Alten Sakristei der Kreuzeskir­che die Frauenhilf­e der Gemeinde; am gleichen Ort kommt der Radler-Treff des ADFC jeden dritten Donnerstag im Monat um 19 Uhr zusammen. Jeden ersten Montag im Monat findet um 18 Uhr das Politische Nachtgebet statt.

Jedes Jahr lädt die Deutsche Stiftung Denkmalsch­utz am zweiten Sonntag im September zu einem bundesweit­en „Tag des offenen Denkmals“ein. Auch die evangelisc­he Kreuzeskir­che Marxloh, Kaiser-Friedrich-Straße 40, ist Teil des Duisburger Programms und öffnet ihre Türen zum „Tag des offenen Denkmals“am Sonntag, 10. September, von 10 bis 17 Uhr.

Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdien­st zu Psalm 104, 1 „Du bist sehr herrlich und prächtig geschmückt“. Um 11.30 Uhr gibt in der seit 1985 unter Denkmalsch­utz stehenden Kirche eine besondere Führung mit Vorstellun­g der Holzorgel und Besteigung des Glockentur­ms. Zudem geben Schautafel­n eine Vorstellun­g zum Bau und den Maßnahmen zur Erhaltung der Kreuzeskir­che und die Ausstellun­g „111 Jahre Konfirmati­on“ist ein letztes Mal zu sehen.

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Kreuzeskir­che: Außenansic­ht.
 ?? FOTOS: EVANGELISC­HER KIRCHENKRE­IS ?? Die Kreuzeskir­che: Innenansic­ht.
FOTOS: EVANGELISC­HER KIRCHENKRE­IS Die Kreuzeskir­che: Innenansic­ht.

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