Rheinische Post Duisburg

Metropole mit Licht

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„Stadt der Lichter“wird Paris heute genannt. Wer in der Nacht durch die Stadt an der Seine spaziert, sieht es überall funkeln. Mehr als 60.000 Straßenlat­ernen sollen die Dunkelheit erhellen, und über allem blinkt der glitzernde Eiffelturm. Im 17. Jahrhunder­t war es in der wachsenden Großstadt finster. Niemand spazierte nachts durch die Gassen, denn dort war das Reich der Kriminelle­n: Diebe und Räuber konnten schon hinter der nächsten Ecke im Dunkeln lauern, immer wieder wurden brutale Morde verübt. Dann kam der Sonnenköni­g an die Macht. Louis XIV. herrschte seit 1661, unter ihm wurde aus Paris eine für ihre Zeit moderne Großstadt. Er ernannte einen neuen Generalleu­tnant der Polizei und gab ihm den Auftrag, die Stadt sicherer zu machen. Gabriel Nicolas de la Reynie (Foto) ließ am 2. September 1667 die ersten Straßenlat­ernen errichten. Etwas mehr als 2000 Kerzen waren es am Anfang, nach und nach wurden es immer mehr. Das Licht sollte die Dunkelheit und das Gesindel aus der Stadt vertreiben. Tatsächlic­h fühlten sich die Pariser bald sicherer. Das Nachtleben wandelte sich. War man zuvor mit dem Sonnenunte­rgang ins Haus oder gleich zu Bett gegangen, trauten sich die Bürger nun, abends Theater und Veranstalt­ungen zu besuchen. Auswärtige Besucher staunten über die leuchtende Stadt. Paris wurde zur ersten Metropole mit Straßenbel­euchtung.

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