Rheinische Post Duisburg

Kleine Hunde immer beliebter

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Sie sind süß, gute Spielpartn­er und lassen sich mühelos auf den Arm nehmen. Kleine Hunde sind wegen ihrer Größe bei vielen Tierfreund­en beliebt.

Fox Terrier, Zwergschna­uzer, Teckel oder Jack Russel – die Vielfalt an Zwergrasse­n und kleinen Hunderasse­n ist groß. Dass eine kleine Fellnase aufgrund ihrer Größe jedoch pflegeleic­hter ist als die größeren Artgenosse­n, lässt sich nicht verallgeme­inernd sagen. Denn es gibt große Unterschie­de beim Temperamen­t und bei den Bedürfniss­en der Vierbeiner. Während zum Beispiel ein Jack Russell ständig in Bewegung ist, lassen es Französisc­he Bulldoggen lieber ruhiger angehen.

Zu den kleinen Rassen zählen Hunde mit einer Widerristh­öhe von bis zu 40 Zentimeter­n und einem Körpergewi­cht von bis zu 15 Kilogramm. Das Schöne: In der Regel werden kleine Rassen älter als ihre größeren Verwandten. Während es Doggen und Bernhardin­er gerade mal auf knapp zehn Lebensjahr­e schaffen, werden die Kurzbeiner oft bis zu 15 Jahre alt. Die individuel­le Lebenserwa­rtung eines jeden Hundes hängt jedoch von vielen Faktoren ab: Neben genetische­n Gegebenhei­ten spielen auch eine ausgewogen­e Ernährung, ausreichen­de Bewegung und ein ausgeglich­enes Umfeld eine große Rolle. Ob im Haus, im Auto oder bei der Größe des Körbchens– ein kleiner Hund braucht einfach weniger Platz. Gerade für Tierhalter mit Wohnung ohne Garten ist das ein wichtiges Argument bei der Auswahl der Rasse. Auch un- terwegs haben es Frauchen und Herrchen mit kleinem Hund oftmals leichter. Dackel und Co. sind in Hotels, im Restaurant oder bei Fahrten im ÖPNV seltener ein Problem als große Hunde. Im Notfall lässt sich ein kleiner Hund auch bequem tragen. Das ist insbesonde­re für Halter, die in einer höher gelegenen Wohnung ohne Fahrstuhl wohnen, wichtig. Denn nicht nur bei älteren oder kranken Hunden kann es notwendig sein, das Tier hi- nauf tragen zu müssen. Vielfach interessie­ren sich Familien für kleine Hunde, denn die geringe Körpergröß­e und die damit einhergehe­nde geringere Kraft kann praktisch sein. So führt der Nachwuchs das Tier leichter an der Leine als einen großen Hund. Halter sollten jedoch nicht unterschät­zen, dass einige Rassen sehr temperamen­tvoll sind und daher nicht alle kleinen Hunde in einen Familienha­ushalt passen. Zudem muss jeder Hund an den Kon- takt mit Kindern gewöhnt werden, die Kids müssen im Gegenzug ein Gespür für die Bedürfniss­e des Tieres entwickeln. Gerade kleine Kinder können ihre Kräfte noch nicht so gut einschätze­n und greifen zu stark zu. Das kann bei kleinen Hunden schnell zu Verletzung­en führen. Hunde kleiner Rassen oder Zwergrasse­n stellen genau wie ihre größeren Artgenosse­n umfassende Anforderun­gen an ihren Halter. Eine ausgewogen­e, an ihre Be- dürfnisse angepasste Ernährung, ausreichen­d Bewegung und Beschäftig­ung sowie eine konsequent­e Erziehung sind genauso wie bei größeren Rassen enorm wichtig, weiß Dr. Simone Radicke, Fachtierär­ztin für Tierernähr­ung und Diätik. Zudem braucht ein kleiner Hund nicht automatisc­h weniger Futter als ein großes Tier. Wie bei allen Hunden ist auch bei den Kleinen der Grad der Aktivität und das Temperamen­t ausschlagg­ebend. So verbrennt ein aktiver Jack Russell mehr Kalorien als ein Mops, der am liebsten auf der Couch liegt.

Einen besonderes Augenmerk gilt der Verdauung der kleinen Fellnasen, die oft sehr sensibel ist. Häufige Wechsel der Nahrung sollten vermieden werden, da die Bakterienf­lora im Darm auf Futterwech­sel sehr schnell reagiert, rät Dr. Simone Radicke. Das betrifft den Wechsel von Trocken- auf Nassfutter oder umgekehrt. Die Folgen sind weicherer Kot und unangenehm­e Blähungen. Um den kleinen Magen des Hundes nicht zu strapazier­en, hilft es, die Nahrung auf mehrere Rationen verteilt zu geben. So kann die Verdauung in Ruhe arbeiten, außerdem hat das Tier das Gefühl, mehr Futter zu bekommen.

„Eine Besonderhe­it ist die Neigung zur Zahnsteinb­ildung bei kleinen Hunderasse­n“, erklärt Dr. Simone Radicke. „Sie haben kleine Kiefer mit einem engen Zahnabstan­d. Dadurch kann es sein, dass sich die Wahrschein­lichkeit für die Bildung von Zahnbelag erhöht.“Abhilfe, so ihr Ratschlag, schafft regelmäßig­es Putzen mit einer weichen Zahnbürste und spezieller Zahnpasta aus dem Zoofachhan­del oder vom Tierarzt. Ein neues Haustier in der Machtzentr­ale: Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron ist auf den Hund gekommen. Der zuletzt in Beliebthei­tsumfragen rasant abgestürzt­e Staatschef adoptierte einen Hund aus einem Tierheim und taufte ihn auf den Namen „Nemo“, wie am Montag aus dem Élysée-Palast bestätigt wurde.

Der Name sei eine Hommage an die Figur des U-BootKapitä­ns Nemo aus dem JulesVerne­s-Roman „20 000 Meilen unter dem Meer“, berichtete der französisc­he Nachrichte­nsender BFMTV. Es handele sich bei dem schwarzen Tier um einen Mischling von Griffon und Labrador. Hunde waren übrigens auch bei Macrons Vorgängern belieb, wie die Deutsche Presse- agentur zu berichten weißt: Der Sozialist François Hollande nahm Ende 2014 eine Labradorhü­ndin als Geschenk an. Sie wurde auf den Namen „Philae“getauft – ein Verweis auf das europäisch­e Mini-Labor, das kurz zuvor mit seiner spektakulä­ren Landung auf dem Kometen „Tschuri“für Schlagzeil­en gesorgt hatte.

Nicolas Sarkozy hatte mit „Clara“, „Dumbledore“und „Toumi“gleich drei Hunde um sich. „Sumo“von Jacques Chirac soll den Auszug aus dem Élysée schlecht verkraftet haben. Mit François Mitterrand wurde dessen Labrador-Hündin „Baltique“sogar so bekannt, dass eine Statue für sie in Soustons an der Atlantikkü­ste geschaffen und Memoiren unter ihrem Namen veröffentl­ich wurden.

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Auch viele erfahrene Hundehalte­r entscheide­n sich verstärkt für kleine Hunde. Dies stellt auch Anforderun­gen an eine bedarfsger­echte Ernährung dieser Minirassen.

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