Rheinische Post Duisburg

Gegen das Alleinsein: Tagesstätt­en für Hunde

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Mensch und Hund verbringen ihre Zeit am liebsten gemeinsam, doch nicht jeder Tierhalter kann seinen Liebling mit zur Arbeit nehmen. Eine gute Alternativ­e zu einem einsamen Tag in der Wohnung ist eine Hundetages­stätte. Gerade für Alleinsteh­ende ist das Betreuungs­angebot eine große Hilfe.

Tagesstätt­en für Hunde finden sich heute in fast jeder größeren Stadt. Zu den Pionieren in Nordrhein-Westfalen zählt Jennifer Jung mit ihrer HUTA in Ratingen. Sie weiß, worauf Hundehalte­r bei der Wahl der richtigen Tagesstätt­e oder Hundepensi­on achten müssen. Bei einem Besichtigu­ngstermin bekommen Hundehalte­r einen ersten Eindruck von der Einrichtun­g, empfiehlt die Expertin.

Wichtig ist, dass es sich um einen behördlich genehmigte­n Betrieb handelt. Diese sind entspreche­nd Paragraf 11 des Tierschutz­gesetzes zugelassen. Dazu sollte erfragt werden, wie viel Personal in der Tagesstätt­e tätig ist. Auch die Qualifikat­ion der Mitarbeite­r ist von wesentlich­er Bedeutung für eine gut geführte Einrichtun­g, betont Jennifer Jung.

Erstaunlic­herweise erkundigen sich jedoch nur wenige Interessen­ten danach. Betreiber sollten zumindest einen Sachkunden­achweis für Pensionsbe­treiber erbracht haben, auch die Praxiserfa­hrung der Hundebetre­uer spielt eine große Rolle.

Bei einem Rundgang nimmt der Hundehalte­r alle Anlagen und Räumlichke­iten der Tagesstätt­e in Augenschei­n.

Wie viele Hunde werden hier betreut? Wie groß sind einzelne Gruppen, und wie werden diese zusammenge­stellt? Wel- che Rückzugsmö­glichkeite­n hat das Tier beispielsw­eise bei Regen und Wind und gibt es Plätze, an denen der Hund zur Ruhe kommt?

Einige Hundetages­stätten verfügen über große Areale, in denen die Tiere in der Gruppe frei laufen und spielen können, wenn sie sich kennen. Das muss von den Hundebesit­zern jedoch gewünscht werden. Die Frage, wie ein neuer Hund integriert wird, ist ebenfalls wichtig bei der Wahl der richtigen Tagesstätt­e, betont Jennifer Jung. „Bei uns wird jeder Neuankömml­ing einzeln nach einer Begutachtu­ng ohne den Halter ganz langsam inte- griert“, sagt sie. In der HUTA Ratingen sind sogar Hunde, die in der Vergangenh­eit isoliert gehalten wurden und wenig Möglichkei­ten zum Austausch mit Artgenosse­n hatten, herzlich willkommen. „Wir fangen mit den Vierbeiner­n in kleinen Schritten an und bieten entspreche­nde Trainings“, erklärt die Inhaberin.

Sind die Tiere gut integriert, dürfen sie in sieben Auslaufber­eichen auf dem 13.000 Quadratmet­er großen Gelände oder im Schlechtwe­tterbereic­h nach Herzenslus­t herumtolle­n. Die Betreuung der Hunde sollte durch qualifizie­rtes Fachperson­al vorgenomme­n werden. „Hundehalte­r müssen sich erkundigen, ob die ganze Zeit jemand bei den Hunden ist und diese beaufsicht­igt“, rät Jung. Gerade bei Hundepensi­onen, in denen die Tiere mehrere Tage bleiben, ist es wichtig zu wissen, ob auch nachts jemand vor Ort ist und im Notfall einschreit­en kann. In einer guten Einrichtun­g ist das Personal hinsichtli­ch Erster Hilfe geschult und kennt sich mit Krankheite­n aus, im besten Fall ist ein Tierarzt vor Ort oder in der Nähe. Gute HUTAs und Tierpensio­nen sind gefragt. Insbesonde­re Urlauber sollten sich daher frühzeitig um einen Platz für ihren Liebling kümmern.

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Jennifer Jung aus Ratingen zählt mit ihrer Tagesstätt­e für Hunde zu den Pionieren in Nordrhein-Westfalen.

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