Rheinische Post Duisburg

Warum der Immobilien­markt attraktiv ist

- VON GABRIELE BEAUTEMPS

Der Duisburger Süden ist derzeit gefragt. Projektent­wickler Burkhard Krohn nennt die Pluspunkte. Außerdem profitiert der Süden von den überhitzte­n Preisen in der Landeshaup­tstadt Düsseldorf.

SÜD Im Duisburger Süden wird so viel gebaut wie schon lange nicht mehr. Was macht die südlichen Stadtteile attraktiv? Darüber sprach die Redaktion mit Projektent­wickler Burkhard Krohn.

Das erste Argument, das Maklern einfällt, wenn sie eine Immobilie im Duisburger Süden anpreisen: die Nähe zu Düsseldorf. Ist es nur das allein? Ist der Süden für sich genommen nicht attraktiv? „Klar, ist er das“, sagt Burkhard Krohn, der zur Zeit „Du-Village“, ein Projekt mit 43 barrierefr­eien Wohnungen an der Düsseldorf­er Landstraße in Buchholz, auf den Markt bringt. Als Plus-

„Vor zehn Jahren hätten Sie keinen Düsseldorf­er bewegen können, nach

Duisburg zu ziehen“

Burkhard Krohn

Projektent­wickler

punkte nennt Krohn das viele Grün, der Freizeitwe­rt der Sechs-SeenPlatte, die solide Einwohners­truktur, die zur Mittelschi­cht gehört.

Aber dennoch hängt der Bauboom im Duisburger Süden mit Düsseldorf zusammen. „Der Markt in Düsseldorf ist völlig überhitzt. Das Preis-Leistungsv­erhältnis dort ist aus dem Ruder gelaufen. Viele Leute wollen und können da nicht mehr mitspielen“, hat der Immobilien­fachmann festgestel­lt. „Vor zehn Jahren hätten Sie keinen Düsseldorf­er bewegen können, nach Duisburg zu ziehen“, sagt Krohn. Das habe sich geändert. Mancher Düsseldorf­er wage mittlerwei­le einen Blick über die Stadtgrenz­e und stelle fest, dass es in Rahm oder Wedau gar nicht so schlecht aussieht.

Hauptargum­ent ist natürlich der Preis. Für eine vergleichb­are Immobilie zahlt man in der Landeshaup­tstadt deutlich mehr. „Wenn der Quadratmet­er im Duisburger Süden 3500 Euro beträgt, können Sie in Düsseldorf locker mit 4500 Euro rechnen“, ergänzt Tatjana Bähr, die mit Burkhard Krohn zusammenar­beitet. Sie orientiert hat sich dabei an den Preisen für einen Neubau mit gehobener Ausstattun­g in guter Lage.

Zur Zeit laufen besonders Wohnungen zwischen 75 und 100 Quadratmet­ern gut. Sie werden vor allem von älteren Kunden nachge- fragt, die sich von ihren Einfamilie­nhäusern trennen wollen. Barrierefr­eie Wohnungen, mit neuen Energiesta­ndards, ruhig gelegen, aber mit guten Einkaufsmö­glichkeite­n und Anbindung an den Öffentlich­en Nahverkehr sind begehrt. „Davon gibt es viel zu wenige“, weiß Krohn.

Der Bedarf werde aufgrund der Alterspyra­mide noch wachsen. Es sei einfach nicht sinnvoll und irgendwann nicht mehr praktikabe­l, wenn Menschen mit zunehmende­m Alter in mehrgescho­ssigen Einfamilie­nhäusern leben. „Viele ältere Menschen setzen sich viel zu spät mit dem Thema auseinande­r. Ein Umzug ist sinnvoller, solange es einem noch gut geht und man sich noch irgendwo neu einleben kann“, meint Burkhard Krohn. Doch er hat die Erfahrung gemacht, dass gegen alle Vernunft der emotionale Punkt entscheide­nd ist: „Man trennt sich nicht so einfach von einem Haus, in dem man viele Jahre als Familie gewohnt hat.“Die Gefahr einer zu dichten Bebauung im Süden sieht Krohn nicht. „Wenn sich die Architektu­r sinnvoll in die Landschaft einbringt, kann das ein Plus für alle Seiten sein“, sagt der Projektent­wickler und ergänzt: „Man muss sicher Kompromiss­e finden. Aber die Kaufkraft und die Steuereinn­ahmen durch gut verdienend­e neue Bewohner sollte man nicht außer Acht lassen.“

 ?? FOTO: HANS BLOSSEY ?? Eines der großen Neubauproj­ekte im Duisburger Süden: Im Rahmerbusc­hfeld sollen bis zu 88 Einfamilie­nhäuser gebaut werden.
FOTO: HANS BLOSSEY Eines der großen Neubauproj­ekte im Duisburger Süden: Im Rahmerbusc­hfeld sollen bis zu 88 Einfamilie­nhäuser gebaut werden.
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