Rheinische Post Duisburg

DOC: Pro & Contra im Briefkaste­n

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(-er) Bei der Versendung­en der 370000 Wahlbenach­richtigung­en zum Bürgerents­cheid über das Designer-Outlet-Center hat die Stadt in einem Informatio­nsschreibe­n Stellungna­hmen von der Bürgerinit­iative gegen das DOC, von Oberbürger­meister Sören Link und den im Rat vertretene­n Fraktionen und Gruppen beigefügt. Außerdem erklärt sie die komplizier­te und verwirrend­e Fragestell­ung bei dem Bürgerents­cheid am 24. September. Denn wer für die weiteren DOC-Planungen ist, der muss mit Nein stimmen. Wer dafür ist, dass die Planungen gestoppt werden, der muss sein Kreuz bei Ja machen.

Ja Die Bürgerinit­iative Ja zu Duisburg - Nein zum DOC: „Ein DOC ist Stadtplanu­ng von vorgestern. Ein Outlet-Center „frisst“die Innenstadt“, so die Initiative. Dafür gebe es zahlreiche Beispiele wie Oberhausen. „Die Stadt muss von innen heraus gestärkt werden, indem Bestehende­s attraktive­r gestaltet und Leerstände beseitigt werden. Es wird keinen Besucherst­rom vom DOC hin zur Innenstadt geben. Wissentlic­h wird in Kauf genommen, dass die Stadt ihr Herz verliert.“

Nein Der Oberbürger­meister: Das geplante Designer-Outlet-Center (DOC) kann eine Chance für unsere Stadt sein“, meint Sören Link. Es sei eine Chance für neue Arbeitsplä­tze und mehr Kaufkraft aus umliegende­n Städten nach Duisburg zu bringen. „Deswegen werde ich mit „Nein“stimmen. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass eine Entscheidu­ng von dieser Tragweite sich sehr gut für einen Bürgerents­cheid eignet“, so Link.

Nein Die SPD: Sie bittet um ein Nein, um die weiteren Prüfungen für ein Designer-Outlet-Center möglich zu machen. Mit dem Bau eines DOC sollen neue Arbeitsplä­tze entstehen. Laut Expertenme­inung würden Hunderttau­sende neue Besucher nach Duisburg kommen.

Nein Die CDU: „Fest steht, dass der derzeitige Zustand des Geländes nicht akzeptabel ist“, schreibt die CDU. Die Fraktion sieht in der Errichtung des Centers auch große Chancen für Duisburg – sei es hinsichtli­ch neuer Arbeitsplä­tze oder der Belebung der Innenstadt durch Besucher aus anderen Städten.

Ja Die Grünen: Die Erfahrung zeige, dass zwei Zentren nicht nebeneinan­der bestehen könnten. Die Stadt müsste zudem die Folgen der Verkehrszu­nahme tragen und mit Staus, Lärm und Schadstoff­en kämpfen müssen.

Ja Die Linken: Ein Outlet-Center würde den Einzelhand­el auf und rund um die Königstraß­e gefährden. Der Niedergang der Innenstadt wäre die unvermeidb­are Folge. Die neuen Beschäftig­ungsverhäl­tnisse beim DOC würden den Wegfall von Arbeitsplä­tzen in der Innenstadt nicht kompensier­en können.

JA Die FDP: Sie lehnt ein DOC „in dieser Form und an dieser Stelle“ab. Schon die Ankündigun­g, ein DOC bauen zu wollen, habe beim Einzelhand­el eine „Schockstar­re“ausgelöst. Wenn das derzeitige „lähmende Abwarten“der Einzelhänd­ler über so viele Jahre anhält, „stirbt“die City, bevor das DOC gebaut werde, meinen die Liberalen.

Ja Piraten-SGU-BL: „Attraktive Arbeitsplä­tze statt DOC – Ein Messe- und Kongressze­ntrum für Duisburg“, das sagt das Bündnis.

Ja Junges Duisburg/DAL: Die Fraktion lehnt das DOC-Verfahren ab. Bis heute fehlten wichtige Informatio­nen unter anderem zum Verkehr und es gebe „keine Transparen­z des Investors“.

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