Rheinische Post Duisburg

SÖREN LINK Drei Fragen an den Oberbürger­meister

- PETER KLUCKEN STELLTE DIE FRAGEN.

Sie sind Politiker, Verwaltung­schef und Repräsenta­nt der Stadt in Personalun­ion. Früher waren diese Aufgaben in zwei Ämtern aufgeteilt, nämlich Oberbürger­meister und Oberstadtd­irektor. Wenn Sie das heute zu entscheide­n hätten, würden Sie das alte Modell vorziehen? LINK Ich finde das heutige Modell besser – aber es ist natürlich auch sehr viel arbeitsint­ensiver. Dadurch, dass der Chef der Verwaltung direkt durch die Bevölkerun­g gewählt wird, hat er eine stärkere Stellung und eine hohe Legitimati­on. Dies ist für die Zusammenar­beit mit dem Rat von großer Bedeutung - denn beide, Rat und OB, sind den Bürgern direkt verantwort­lich. Was macht Ihnen an Ihrem Amt Spaß, was tun sie nur aus Pflicht? LINK Am meisten Spaß macht mir der direkte Bürgerkont­akt und die Termine, bei denen man am Ende auch Ergebnisse erreicht. Das reicht vom vermeintli­ch kleinen Problem eines Einzelnen bis hin zu wesentlich­en Fragen der Stadtentwi­cklung. Der Spaß an der notwendige­n Teilnahme an der ein oder anderen langatmige­n Sitzung hält sich hingegen manchmal in Grenzen. Als Oberbürger­meister sind Sie im Dauereinsa­tz. Vermissen Sie Privatlebe­n? LINK Ich bin gerne und mit Leidenscha­ft Oberbürger­meister. Da lässt es sich leider nicht vermeiden, dass das Privatlebe­n, dass Familie und Freunde oft zu kurz kommen. Es gibt viele Abendtermi­ne, und auch am Wochenende bin ich meist im Einsatz. Wenn wichtige Entscheidu­ngen zu treffen sind, warten diese nicht, bis ich aus dem Urlaub zurück bin. Mir hilft das Verständni­s meiner Familie, meiner Freunde und vor allem meiner Frau. Manchmal gibt es aber auch eine klare Ansage, wenn ich es mit dem zeitlichen Einsatz übertreibe. Man muss lernen, private Momente ganz bewusst wahrzunehm­en und zu genießen.

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