Ein Schwede schließt die Joly-Lücke
Frühestens Ende November ist an eine Rückkehr des Topscorers zu denken.
EISHOCKEY Der EV Duisburg hatte mit gut einer Woche gerechnet, ehe die Diagnose vorliegt. Das ging nun schneller – und die Nachrichten sind nicht gut. Raphael Joly, seit 2014 Topscorer der Füchse, wird mindestens zwei Monate ausfallen. Erhebliche Überlastungen der linken Schulter sind die Ursache des Ausfalls. Der Eishockey-Oberligist hat aber bereits reagiert: Vom Lillehammer IK aus der ersten norwegischen Liga wechselt der schwedische Angreifer Elias Bjuhr an die Wedau. Joly bleibt Teil des EVD-Kaders.
Wie schon berichtet musste sich Joly im Anschluss an die vergangene Saison einem Eingriff an der Schulter unterziehen. „Um eine umfassende Genesung zu gewährleisten, wurde dem Füchse-Stürmer nun bis Mitte Oktober eine absolute Bewegungssperre der betreffenden Schulter verordnet. Anschließend kann ab November wieder mit leichtem Eistraining begonnen werden“, teilen die Füchse zur Verletzung Jolys mit. Wieder einsatzfähig könnte der Holland-Kanadier Ende November oder Anfang Dezember sein. „Rapha trägt die Verletzung letztlich schon seit den Play-off-Finalspielen 2015 gegen Freiburg mit sich rum und hat sich immer wieder gequält. Das spricht für seine TopEinstellung“, sagt Füchse-Chef Sebastian Uckermann. „Deshalb ist er ja auch nicht mehr vom EVD wegzu- denken. Trotzdem haben wir hier auch eine Fürsorgepflicht ihm gegenüber. Denn wenn die Schulter sich jetzt nicht komplett regenerieren kann, besteht die Gefahr, dass er
Sebastian Uckermann irgendwann gar kein Eishockey mehr spielen kann. Daher haben wir entschieden, Rapha nun alle Zeit der Welt zu geben, um komplett wieder fit zu werden.“
Elias Bjuhr hat im U-18- und im U-20-Team des schwedischen Topclubs MODO Örnsköldsvik gespielt, lief als Senior dann aber in der 1. Division – der dritten Spielklasse Schwedens – für Nyköping, Olofström und Östersund auf, ehe er in der vergangenen Saison in die Stadt der Olympischen Spiele von 1994 wechselte.
Mit Lillehammer belegte er in der GET-Ligaen den sechsten Platz und erreichte das Play-off-Halbfinale. In 40 Ligaspielen erzielte er für den Erstligisten zehn Tore und sieben Vorlagen; in den Play-offs kamen ein Tor und zwei Assists hinzu. In seinen 307 Spielen der Division 1 in Schweden kam er auf 143 Tore und 108 Vorlagen. 2013 und 2016 erzielte er jeweils dort die meisten Tore.
Nach Jolys Genesung wären dann drei Ausländer im Füchse-Kader – eine Luxus-Situation für Trainer Doug Irwin, zumal der EVD dann flexibel auf Verletzungen und Sperren reagieren könnte. „Die Hauptsachse ist, dass Rapha gesund wird und er uns in der zweiten Hälfte der Saison wieder helfen kann“, sagt Uckermann. „Rapha wird zudem ab sofort mit individuell abgestimmtem Reha-Training beginnen.“
„Raphael Joly
ist nicht mehr vom EVD wegzudenken“
Füchse-Chef
Bitter sind auch die Nachrichten für das Eigengewächs Leon Taraschewski. Er hat sich einen so schweren Knorpelschaden im linken Knie zugezogen, dass er in dieser Saison wohl nicht mehr zum Einsatz kommen kann.