Was bleibt noch vom natürlichen Menschen?
Tanzprojekt „Relics“mit den Philharmonikern und dem Kölner Tanzlabel „Emanuele Soavi incompany“.
Am Donnerstag, 14. September, und am Samstag, 16. September, jeweils um 20 Uhr, steigt im Theater die Uraufführung des Tanzprojekts „Relics“, das ist die dritte Zusammenarbeit der Duisburger Philharmoniker mit dem Kölner Tanzlabel „Emanuele Soavi incompany“, nach der vierstündigen Mythentrilogie „Verführte und Verführer (2014) und dem zweiteiligen Projekt „Aurea“- Variations on Bach“(2015, die RP berichtete). Das Publikum ist dabei mit auf der Bühne. Jetzt gab es dazu im Lehmbruck-Museum eine Einführung als Präsentation, also „Lecture-Performance“mit dem Choreographen Emanuele Soavi sowie dem Kölner Sounddesigner und DJ Stefan Bohne. Es geht um die Frage, was in einer zunehmend virtuellen Welt noch vom natürlichen Menschen bleibt („relics“bedeutet „Überreste“). Die acht jungen Tänzerinnen und Tänzer, bekleidet nur mit Unterhose, formten mit langen roten Stoffbahnen eine Installation zum Thema „Pompeji“, glichen sich manchmal den Statuen von Wilhelm Lehmbruck an, zum Beispiel an den „Emporsteigenden Jüngling“im Innenhof.
Auch diesmal spielt die Musik von Johann Sebastian Bach eine wichtige Rolle. Es gibt entsprechende Beiträge von Wolfgang Voigt, einem Pionier auf dem Gebiet der Verbindung von klassischer und elektronischer Musik, und noch freier an Bach angelehnte Soundinstallationen von Stefan Bohne. Ein Barockensemble der Duisburger Philharmoniker führt Bachs viertes und fünftes Brandenburgisches Konzert auf. Jetzt im Museum gaben Tonio Schibel, dritter Konzertmeister der Philharmoniker, die philharmonische Cellistin Anja Schröder und nicht zuletzt der erste Solo-Flötist Stephan Dreizehnter Kostproben, je zwei Sätze aus einem Solowerk von Bach sowie eine Triosonate, letztere ohne das notwendige Akkordinstrument.
Es geht um die Frage, was in einer zunehmend virtuellen Welt noch vom natürlichen Menschen bleibt.
Es gibt noch Karten zu 15 Euro, ermäßigt acht Euro, am einfachsten im Internet unter karten@theater-duisburg.de.