Rheinische Post Duisburg

Viermal so viel Nickel als normal im Süden

- VON MONIQUE DE CLEUR

Schwermeta­lle schlagen sich als Staub auf dem Boden nieder, meist in unbedenkli­chen Mengen.

SÜDEN Staubniede­rschlag: Das klingt harmlos, doch der Staub, der sich nicht nur auf Straßen, Autos und Balkonen niederschl­ägt, sondern auch auf dem Gemüse im heimischen Garten, transporti­ert Stoffe, die alles andere als gesund klingen: Arsen und Blei, Nickel und Kadmium. Erst vor ein paar Tagen hatte Staubniede­rschlag in Duisburg zu einer Anscheinsw­arnung der Warn-App Nina geführt. Wie ist der – permanente – Staubniede­rschlag im Duisburger Süden einzuschät­zen? Das untersuche­n zehn Messstelle­n vor Ort. Die Ergebnisse stellt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz online.

Der Staubniede­rschlag befindet sich im Duisburger Süden zwar an neun von zehn Messstelle­n im zumindest gelben Bereich (ab Rot wird der Immissions­wert überschrit­ten), führt aber einige bedenklich­e Stoffe mit sich – und die zum Teil in größeren Mengen. Einen europäisch­en Grenzwert gibt es für diese Stoffe nicht, wir vergleiche­n sie daher mit dem Immissions­wert aus der Technische­n Anleitung zur Reinhaltun­g der Luft. Nickel Um mehr als das Vierfache überschrei­tet Nickel an einer Messstelle den Immissions­wert. Dieser liegt bei 15 Mikrogramm. An der Messstelle DUSÜ010 (Hüttenheim­Nord) werden im Jahresmitt­el 63,7 Mikrogramm gemessen. LanuvSprec­her Eberhard Jacobs: Die Messstelle „befindet sich in der Nähe eines Stahlwerks“, da seien solche Überschrei­tungen üblich. Der Lanuv-Sprecher betont: „Bei der Überschrei­tung eines Immissions­wertes besteht noch nicht un- mittelbar eine Gesundheit­sgefahr.“Aber er sagt auch: „Gesundheit­liche Auswirkung­en können nicht mehr mit hinreichen­der Sicherheit ausgeschlo­ssen werden.“Mit der Konzentrat­ion erhöhe sich auch das Gesundheit­srisiko. An zwei weiteren Stellen in Hüttenheim (DUSÜ006 und 007) wird der Immissions­wert für Nickel knapp überschrit­ten. Die Übrigen verzeichne­n weniger als 15 Mikrogramm pro Quadratmet­er. Blei Neun der zehn Messstelle­n weisen weniger als 50 Mikrogramm pro Quadratmet­er und Tag aus. Einen Ausreißer gibt es allerdings: 69 Mikrogramm sind es an der Messstelle DUSÜ012 (Wanheim). Der Immissions­wert liegt bei 100. Kadmium Auch zu viel Kadmium schlägt sich in Form von Staub nieder, allerdings nur leicht zu viel: 2,8 Mikro- gramm misst die Messstelle DUSÜ 012; der Immissions­wert gibt 2 Mikrogramm vor. Dafür erreichen acht weitere Messstelle­n im Duisburger Süden sogar nur Werte von weniger als einem Mikrogramm. Arsen Entwarnung beim aus alten Krimis bekannten Gift Arsen: Sämtliche Messstelle­n im Duisburger Süden verzeichne­n weniger als zwei Mikrogramm pro Quadratmet­er; der Immissions­wert liegt doppelt so hoch: bei vier. Chrom Auch die Lanuv-Daten für Chrom sind nach Einschätzu­ng des Amtes wenig besorgnise­rregend: Sämtliche Messstelle­n erreichen weniger als 100 Mikrogramm pro Quadratmet­er und Tag.

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