Einmal löschen wie die Profis
Das Wetter hätte besser sein können beim Jubiläums-Tag der Homberger Feuerwehr. Die Besucher kamen trotzdem und durften allerlei ausprobieren.
HOMBERG Das Wetter wollte der Feuerwehr am Samstag nicht so recht hold sein. Bis kurz vor der offiziellen Eröffnung des Tags der offenen Tür auf der Feuerwache in Homberg regnete es. Dann war es erste Mal wieder trocken, bevor es am Tag noch den ein oder anderen
Sven van Loenhout Schauer gab. Zur Fahrzeugsegnung einer ganzen Reihe von Neufahrzeugen schien aber dann doch die Sonne.
Gleich sieben Neufahrzeuge, die in den letzten Monaten neu zur Feuerwehr gekommen waren, wurden von Diakon Stefan Ricken von der katholischen Kirche und Pfarrer Matthias Immer von der evangelischen Kirche für ihren zukünftigen Dienst gesegnet. Unter den neuen Autos waren zwei Drehleitern, ein Rettungswagen und zwei neue Wechselladerfahrzeuge sowie ein neuer Container für Gefahrgutunfälle. Insgesamt Fahrzeuge im Wert von mehr als drei Millionen Euro. Ricken stellte heraus, dass die Blauröcke eine „zutiefst menschliche, zutiefst christliche Einstellung“durch ihre Arbeit zeigen würden. Wenn er zuhause sei und das Martinshorn höre, schicke er oft ein kurzes Stoßgebet gen Himmel, für die Retter, wie auch für die zu Rettenden. Die neuen Fahrzeuge waren allerdings nur eine Attraktion, welche die Feuerwehr Duisburg zum zehnjährigen Bestehen der Feuer- und Rettungswache 5 an der Rheindeichstraße vorbereitet hatte. Auf dem Gelände selbst präsentierten sich viele Sondereinheiten der Feuerwehr, wie etwa der Bauzug und der Kran. Den Tauchern konnte man in einem mit Wasser gefüllten Container bei der Arbeit zusehen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr durften die Besucher mal selbst in die Kleidung eines Brandschützers schlüpfen und sich – unter Anleitung und Hilfestellung – mal selbst mit hydraulischer Schere und Spreizer an einem Schrott-Pkw versuchen. Auf einem Brachgelände neben der Wache konnten die Besu- cher außerdem in einem AllradFeuerwehrwagen die Geländegängigkeit dieser Fahrzeuge erleben. In mehreren Übungen bewies die Feuerwehr außerdem ihr Können. So löschte die Jugendfeuerwehr unter den Augen vieler Zuschauer ein lichterloh in Flammen stehendes Holzhaus.
Insgesamt zeigten sich die Blauröcke mit dem Andrang zufrieden. Auch wenn sie sich ein weniger wechselhaftes Wetter gewünscht hätten, was wohl dafür gesorgt hat, dass der ein oder andere Besucher lieber zuhause blieb. Mit der neuen Wache habe sich vieles verbessert, sagte Sven van Loenhout, der Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Homberg. „Für uns hat die neue Wache im Jahr 2007 noch eine ganz entscheidende weitere Neuerung mit sich gebracht. Wir wussten, dass wir genug Platz für eine eigene Jugendgruppe haben würden.“So wurde die Jugendfeuerwehr Homberg/Baerl zum 1. Januar 2007 mit zwölf Mädchen und Jungen gegründet.
Der Wachvorsteher Michael Görtzen blickte noch einmal auf die Geschichte vor der neuen Wache zurück. „2004 war klar, dass die Löscheinheiten 2 und 5 (Laar und Homberg) an einem Standort zusammengefasst werden können.“Das traf sich ziemlich gut, denn beide Wachgebäude waren in so schlechtem Zustand, dass die Löschmannschaften in Containern schlafen mussten.
Nach 26-monatiger Bauzeit sei die neue Wache, die zehn Millionen Euro kostete, dann am 1. April 2007 feierlich in Dienst genommen worden. Heute sind dort eine Löscheinheit der Berufsfeuerwehr und mehrere Sonderfahrzeuge, die Feuerwehrschule und der Löschzug Homberg der Freiwilligen Feuerwehr stationiert.
Wir wussten, dass wir genug Platz für eine eigene Jugendgruppe
haben würden“
Löschzugführer