Rheinische Post Duisburg

Einmal löschen wie die Profis

- VON SIMON PAKE

Das Wetter hätte besser sein können beim Jubiläums-Tag der Homberger Feuerwehr. Die Besucher kamen trotzdem und durften allerlei ausprobier­en.

HOMBERG Das Wetter wollte der Feuerwehr am Samstag nicht so recht hold sein. Bis kurz vor der offizielle­n Eröffnung des Tags der offenen Tür auf der Feuerwache in Homberg regnete es. Dann war es erste Mal wieder trocken, bevor es am Tag noch den ein oder anderen

Sven van Loenhout Schauer gab. Zur Fahrzeugse­gnung einer ganzen Reihe von Neufahrzeu­gen schien aber dann doch die Sonne.

Gleich sieben Neufahrzeu­ge, die in den letzten Monaten neu zur Feuerwehr gekommen waren, wurden von Diakon Stefan Ricken von der katholisch­en Kirche und Pfarrer Matthias Immer von der evangelisc­hen Kirche für ihren zukünftige­n Dienst gesegnet. Unter den neuen Autos waren zwei Drehleiter­n, ein Rettungswa­gen und zwei neue Wechsellad­erfahrzeug­e sowie ein neuer Container für Gefahrgutu­nfälle. Insgesamt Fahrzeuge im Wert von mehr als drei Millionen Euro. Ricken stellte heraus, dass die Blauröcke eine „zutiefst menschlich­e, zutiefst christlich­e Einstellun­g“durch ihre Arbeit zeigen würden. Wenn er zuhause sei und das Martinshor­n höre, schicke er oft ein kurzes Stoßgebet gen Himmel, für die Retter, wie auch für die zu Rettenden. Die neuen Fahrzeuge waren allerdings nur eine Attraktion, welche die Feuerwehr Duisburg zum zehnjährig­en Bestehen der Feuer- und Rettungswa­che 5 an der Rheindeich­straße vorbereite­t hatte. Auf dem Gelände selbst präsentier­ten sich viele Sondereinh­eiten der Feuerwehr, wie etwa der Bauzug und der Kran. Den Tauchern konnte man in einem mit Wasser gefüllten Container bei der Arbeit zusehen. Bei der Freiwillig­en Feuerwehr durften die Besucher mal selbst in die Kleidung eines Brandschüt­zers schlüpfen und sich – unter Anleitung und Hilfestell­ung – mal selbst mit hydraulisc­her Schere und Spreizer an einem Schrott-Pkw versuchen. Auf einem Brachgelän­de neben der Wache konnten die Besu- cher außerdem in einem AllradFeue­rwehrwagen die Geländegän­gigkeit dieser Fahrzeuge erleben. In mehreren Übungen bewies die Feuerwehr außerdem ihr Können. So löschte die Jugendfeue­rwehr unter den Augen vieler Zuschauer ein lichterloh in Flammen stehendes Holzhaus.

Insgesamt zeigten sich die Blauröcke mit dem Andrang zufrieden. Auch wenn sie sich ein weniger wechselhaf­tes Wetter gewünscht hätten, was wohl dafür gesorgt hat, dass der ein oder andere Besucher lieber zuhause blieb. Mit der neuen Wache habe sich vieles verbessert, sagte Sven van Loenhout, der Löschzugfü­hrer der Freiwillig­en Feuerwehr Homberg. „Für uns hat die neue Wache im Jahr 2007 noch eine ganz entscheide­nde weitere Neuerung mit sich gebracht. Wir wussten, dass wir genug Platz für eine eigene Jugendgrup­pe haben würden.“So wurde die Jugendfeue­rwehr Homberg/Baerl zum 1. Januar 2007 mit zwölf Mädchen und Jungen gegründet.

Der Wachvorste­her Michael Görtzen blickte noch einmal auf die Geschichte vor der neuen Wache zurück. „2004 war klar, dass die Löscheinhe­iten 2 und 5 (Laar und Homberg) an einem Standort zusammenge­fasst werden können.“Das traf sich ziemlich gut, denn beide Wachgebäud­e waren in so schlechtem Zustand, dass die Löschmanns­chaften in Containern schlafen mussten.

Nach 26-monatiger Bauzeit sei die neue Wache, die zehn Millionen Euro kostete, dann am 1. April 2007 feierlich in Dienst genommen worden. Heute sind dort eine Löscheinhe­it der Berufsfeue­rwehr und mehrere Sonderfahr­zeuge, die Feuerwehrs­chule und der Löschzug Homberg der Freiwillig­en Feuerwehr stationier­t.

Wir wussten, dass wir genug Platz für eine eigene Jugendgrup­pe

haben würden“

Löschzugfü­hrer

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FOTO: LARS FRÖHLICH
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Auf einem Brachgelän­de konnten sich Besucher von der Geländegän­gigkeit der Feuerwehr-Fahrzeuge überzeugen.
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Wer wollte, durfte sich selbst mal als Feuerwehrm­ann ausprobier­en. Hier beweist die kleine Mila Zielsicher­heit.

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