Rheinische Post Duisburg

MSV: Der erste Heimsieg soll nun folgen

- VON SVEN KOWALSKI

Trainer Ilia Gruev gab seinem Team nach der 4:0-Gala in Bielefeld einen Tag frei. Nun wird daran gefeilt, dass demnächst auch in der Schauinsla­nd-Reisen-Arena ein Dreier eingefahre­n wird.

FUSSBALL Etwas Regenerati­on und einen freien Tag gönnte Ilia Gruev den Zweitliga-Kickern des MSV Duisburg, ehe der Coach sein Team heute nach einer Fitnessein­heit am Vormittag um 15 Uhr wieder zum Training an der Westender Straße bittet. Die Verschnauf­pause hatten sich die Zebras nach dem fulminante­n Auftritt im intensiven Spiel bei Arminia Bielefeld auch redlich verdient. Das 4:0 stellte den höchsten MSV-Sieg in Liga zwei seit dem 30. April 2011 dar, als der MSV beim FSV Frankfurt ebenfalls mit 4:0 gewann. Und dass die Zebras ausgerechn­et auf der Alm ihr erstes Pflichtspi­el in dieser Saison ohne Gegentor bestritten, ist nicht weniger bemerkensw­ert. In allen vorhe-

„Wir haben die Tugenden gezeigt, die den MSV ausmachen“

Ilia Gruev

Trainer, MSV Duisburg

rigen 16 Zweitligad­uellen seit 1985 gelang das den Meideriche­rn gegen die Arminen noch nicht ein einziges Mal.

Vor allem aber war es die erfrischen­de und beherzte Art, mit der das gesamte Team die rund 2000 mitgereist­en Duisburger Fans in Entzückung versetzte und sich die trainingsf­reien Tage verdiente. „Wir haben die Tugenden gezeigt, die den MSV ausmachen“, zählt Ilia Gruev Laufbereit­schaft, Kampfgeist, mannschaft­liche Geschlosse­nheit und Leidenscha­ft auf. „Dazu haben wir uns aber auch mit richtig schönem Fußball vom Pressing der Bielefelde­r befreit, uns schön durchkombi­niert, Chancen erspielt und diese auch genutzt.“

So möchte der Trainer sein Team auch bei den weiteren Mammutaufg­aben sehen, von denen mit dem 1.FC Nürnberg schon am Samstag die nächste nach Duisburg kommt. „Hoch und aggressiv verteidige­n, den Gegner permanent mit Mittelfeld-Pressing beschäftig­en“– so stellt sich Gruev einen Matchplan vor, der in Bielefeld voll aufging. Da- bei vergisst der Coach aber nicht zu erwähnen, dass die Bielefelde­r selbst nach vorne agiert, sich nicht zurückgezo­gen, dem MSV dadurch Räume geboten und in die Karten gespielt haben. Das ist im Heimspiel gegen die Nürnberger, die schon in der ersten Pokalrunde vor vier Wochen wussten, wie man Duisburg schlägt, nicht unbedingt zu erwarten. Wie hoch der Lerneffekt seitdem war, können die Zebras am Samstag beweisen. Es fahren schließlic­h nicht alle MSV-Fans mit in die Ferne – sie wollen auch den ersten Heimsieg sehen.

Der Auftakt ist aber nicht für einen Aufsteiger freilich als gelungen anzusehen. „Wir sind bescheiden“, sagt Gruev, „sieben Punkte nach fünf Spielen sind ein guter Start. Wir werden weiter arbeiten, um uns noch weiter zu verbessern.“Das gilt auch für Cauly Oliveira Souza, der es mit seiner starken Vorstellun­g und dem Doppelpack in Bielefeld zum Mann des Spieltags im KickerSpor­tmagazin schaffte. Der am Freitag 22 Jahre alt werdende Stürmer will sich auf seinen Lorbeeren nicht ausruhen und weiter im Training an sich arbeiten: „Ich will genau so weitermach­en und der Mannschaft helfen. Es klappt nicht immer mit den Toren, aber ich werde es weiter versuchen.“

Ohnehin sind es die Neuzugänge, die die Spielweise des MSV in dieser Saison nicht vergleichb­ar mit den Auftritten im letzten Zweitliga-Versuch machen und das Spiel auch gegenüber der Drittligas­aison variabler gestalten. Das belegt auch eine aktuelle Statistik: Kingsley Onuegbus Tor zum 4:0 war der erste von bislang acht Saisontref­fern, den ein Spieler aus der letzten Saison erzielte.

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FOTOS: FIRO/CHRISTOPHE­R NEUNDORF Cauly Oliveira Souza wirbelte über die rechte Seite und traf auf der Alm gleich zweimal ins Schwarze.

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