Rheinische Post Duisburg

Veganes Kochen mit der Jackfrucht

- VON JESSICA BALLEER

Einige der einflussre­ichsten deutschen Blogger zum Thema vegane Ernährung trafen sich in Pempelfort, um einen neuen veganen Trend auszuprobi­eren: Burger machen mit Jackfrucht als Fleischers­atz.

Die Tür des Cafés Carrott Cake ist eine Pforte in die vegane Welt: 24 erfolgreic­he und einflussre­iche Blogger zum Thema vegane Ernährung sind hergekomme­n. Dass sie ausgerechn­et in Pempelfort zusammenst­ehen und Mate-Tee schlürfen, ist kein Zufall: In diesen Tagen ist das Thema präsent in der Stadt, vor allem wegen der Ernährungs­messe „VeggieWorl­d“. Die 24 sind einer Einladung von Julia Wermter gefolgt: Die Mitorganis­atorin der Messe hat zum exklusiven „Bloggereve­nt“geladen. Auf der Menükarte stehen Burger. Nicht etwa mit Gemüse, Soja oder Seitan. Heute gibt es Jackfrucht.

Zwischen frischen Zutaten wie Tomaten, Zwiebeln und Salat steht ein Schild auf dem Holztresen des Cafés. Schlagwort­e stehen darauf, die heute mindestens so wichtig sind wie der Burger: „Deutschlan­d is(s)t vegan“, „Kraftfutte­r“, „all.you.need.is.plants“oder „Veggie Kochwelt“. Der wichtigste Hashtag aber ist einer asiatische­n Frucht gewidmet: „#jakefruitm­eetup“. Das hängt vor allem mit der Bonnerin Julia Huthmann (33) zusammen, die das Produkt auf den deutschen Markt gebracht hat.

„Ich bin auf einer Reise durch Sri Lanka darauf gestoßen“, sagt Huthmann, als sie vor der Gruppe steht. In einem Restaurant habe sie ein vegetarisc­hes Gericht bestellt. „Die Kellnerin brachte mir ein Curry mit Hähnchen.“Zumindest habe sie gedacht, dass es sich um Fleisch handelt. Huthmann beschwerte sich bei der Köchin. „Es stellte sich heraus, dass es eine Jackfrucht war.“Und die Idee zur Selbststän­digkeit nahm ihren Anfang. In Sri Lanka wachse die Frucht zwar an nahezu jeder Ecke, doch den Ruf der Frucht könne man etwa mit dem der Pastinake oder der Steckrübe hierzuland­e vergleiche­n: „Nahrhaft, aber als Essen für arme Leute verpönt.“Nun erobert die Jackfrucht die vegane Küche. Und das auch, weil sie top Nährwerte vorweisen kann.

92 Kilokalori­en auf 100 Gramm, kaum Fett, kaum Kohlenhydr­ate, viele Ballaststo­ffe: Die „Jackfrucht in Salzlake“vertreibt Julia Huthmann seit gut einem Jahr. Wegen der Ökobilanz importiere sie die Frucht als Konserve, bio und fair gehandelt. Als frische Frucht sei die ökologisch­e Bilanz dieser Frucht kritisch. „Allerdings ähnlich kritisch wie bei Tee, Kaffee, Banane oder Avocado“, betont sie. Vor einem Jahr importiert­e sie die erste Palette, mittlerwei­le sind es ganze Container. Ihr Label heißt „Jacky F.“und zu kaufen gibt es die Konserve bereits im Handel. Pro Dose, mit einem Abtropfgew­icht von 220 Gramm, liegt der Preis bei 3,69 Euro (UVP). „Man kann Jackfrucht süß verarbeite­n, aber auch herzhaft“, sagt Huthmann. Drei Rezepte für herzhafte Burger hat sie ins Café Carrott Cake mitgebrach­t: klassisch, asiatisch und mit Barbecue Sauce. Zwiebeln schnibbeln, Jackfrucht braten und zu Burgerpatt­ies formen. „Die Konsistenz erinnert an Hühnchenfl­eisch oder Artischock­e“, sagt Bloggerin Anja Lee. Die Düsseldorf­in ist auch Ernährungs­beraterin.

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FOTO: CATHRIN KURZWEG Ines Klitschke vom Blog: „veg.ines“(l.) und Pia Schulze aus Münster („PiaKraftfu­tter“) waren in Düsseldorf dabei.

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