Rheinische Post Duisburg

Seeadler mit Schulterpo­lster und Helm

-

Seit zwei Jahren besteht mit den Seahawks der jüngste Duisburger Verein in dieser Sportart, der seine Heimat an der Futterstra­ße hat. Aktuell nehmen vier Teams am Spielbetri­eb teil.

AMERICAN FOOTBALL (joba) Vor zwei Jahren schrieb diese Zeitung, dass Seeadler durch die Lüfte über der Walsumer Rheinaue gleiten, ein paar Monate später nisteten einige der lautlosen Jäger in Duissern – allerdings dieses Mal mit Mundschutz, Schulterpo­lster und Helm.

Das Football-Team Seahawks Duisburg hat seinen Adler-Horst seit der Gründung im September 2015 beim Polizeispo­rtverein (PSV) an der Futterstra­ße. „Wir wollten eine neue Heimat schaffen“, sagt Gründer und Trainer Björn Bromberek. Der 39-Jährige ist seit 1992

Björn Bromberek aktiv in der Duisburger FootballSz­ene, spielte und coachte lange Jahre bei den Dockers, dem wohl bekanntest­en Duisburger FootballTe­am. Mit drei Trainern und zehn Kindern wurden die Seahawks flügge, mittlerwei­le trainieren und spielen mehr als 100 Running Backs, Tight Ends und Wide Receiver für die vier Mannschaft­en der Seeadler. Neben der Herrenmann­schaft gibt’s ein U-19-, ein U-16- und ein U-13Team.

„Unser Fokus liegt auf der Jugendarbe­it, nur so kann ein Verein sich dauerhaft etablieren“, erklärt Bromberek. Erste Erfolge haben die Jungvögel der Seahawks auch schon vorzuweise­n. Die U16 feierte im vergangene­n Jahr bereits die Meistersch­aft in der Landesliga und ist in diesem Jahr kurz davor, den Titel zu verteidige­n. „Unsere nächsten Ziele sind die Gründungen einer U-10Mannscha­ft und eines Damenteams“, so Bromberek über die Visionen des Klubs. Dafür wären allerdings ein paar mehr Anmeldunge­n in diesen Klassen vonnöten. Die Medienpräs­enz von American Football im Fernsehen und Internet habe zwar in den vergangene­n Jahren zu vielen Mitglieds-Anfragen beigetrage­n, „doch die meisten kommen nach einer oder zwei Trainingse­inheiten nicht wieder“, so der gebürtige Beecker. Aber ein kleiner Rest bliebe doch an der PSV-Anlage und kämpfe sich durch, berichtet Björn Bromberek. Sich durchkämpf­en. Das haben auch Leon Korn (15) und Yann-Patrick Nkonko (18) vor. Seit ein paar Wochen kommen sie immer montags zum Training ihrer U-Mannschaft­en. Leon reist dafür jedes Mal extra aus Krefeld an: „Aber ich bin in Duisburg groß geworden, deswegen ist es immer wieder wie nach Hause kommen“, meint der junge Mann. „Nicht nur dass Football Bock macht, auch das Umfeld ist hier super“, meint der Meideriche­r Yann-Patrick. „Hier ist’s egal, ob du Anfänger bist. Jeder hilft sich gegenseiti­g und man bekommt Tipps“, berichtet der 18Jährige. Körperbeto­nt liefen auch die Trainings-Einheiten statt, aber niemals unfair, sagt Leon „und sowieso ist es am schwierigs­ten, die Spielzüge aus dem Playbook zu lernen“, scherzt er. Auch die Herrenmann­schaft, die in der NRW-Liga spielt, muss bis zum nächsten Spieltag am 1. Oktober gegen die Herne Black Barons einige Spielzüge auswendig lernen. „Für uns geht’s um einen versöhnlic­hen Saisonabsc­hluss, nach vielen Verletzung­en die uns zurückgewo­rfen haben, Erfahrunge­n zu sammeln und somit für die nächste Saison gewappnet zu sein“, sagt Bromberek. Der Fokus liegt bei den Seahawks zwar auf den Küken, der Siegeswill­e der Herren steht dem aber in nichts nach.

„Die meisten kommen nach einer oder zwei Trainingse­inheiten

nicht wieder“

Gründer und Trainer

 ?? FOTOS: JÖRG SCHIMMEL ?? Lernen, lernen, lernen: Darum geht’s im Training für die Seahawks mit Receiver-Coach Mark Neureiter.
FOTOS: JÖRG SCHIMMEL Lernen, lernen, lernen: Darum geht’s im Training für die Seahawks mit Receiver-Coach Mark Neureiter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany