Rheinische Post Duisburg

Bundesmini­ster warnen Piloten von Air Berlin

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BERLIN/DÜSSELDORF (RP) Die massenhaft­en Krankmeldu­ngen von Piloten der insolvente­n Fluggesell­schaft Air Berlin haben nun auch scharfe Kritik von Politikern ausgelöst. Bundesarbe­itsministe­rin Andrea Nahles (SPD) nannte das Verhalten der Piloten „hochgradig unsolidari­sch“. Die Piloten würden mit ihrem Verhalten eine vernünftig­e Übergabe oder einen Verkauf behindern. „Das ist nicht akzeptabel.“Die rund 8000 Beschäftig­ten „sollten jetzt nicht in Mithaftung genommen werden für die Einzelinte­ressen von einigen Piloten“.

Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) sagte: „Ich kann an alle nur appelliere­n, wieder Vernunft einkehren zu lassen. Es ist ein riskantes Manöver, was da von eini- gen Piloten offensicht­lich versucht wird.“Ein Sprecher des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums ließ die Frage offen, ob Air Berlin weitere Hilfskredi­te verwehrt werden, falls die Krankmeldu­ngen weitergehe­n.

Air Berlin hofft, dass die massenhaft­en Krankmeldu­ngen von Piloten heute aufhören. Gestern hatten erneut 70 Flüge abgesagt werden müssen, weil Piloten sich in einer anscheinen­d abgesproch­enen Aktion krankgemel­det hatten. Ziel ist es offenbar, im Insolvenzv­erfahren Druck zu machen. Die Piloten fordern Sonderrech­te beim Übergang zu anderen Firmen, wenn Ende kommender Woche entschiede­n wird, welche Teile von Air Berlin an welchen Interessen­ten gehen.

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