Rheinische Post Duisburg

Ackermann attackiert Rechnungsh­of

- VON BERTRAM MÜLLER

Frühere Direktorin der Kunstsamml­ung NRW nennt Vorwürfe „rufschädig­end“.

DRESDEN/DÜSSELDORF Die frühere Direktorin der Düsseldorf­er Kunstsamml­ung NRW, Marion Ackermann, hat Vorwürfe des Landesrech­nungshofs als „rufschädig­end“zurückgewi­esen. In einem Gespräch mit dieser Zeitung kritisiert­e sie vor allem die inhaltlich­en Vorhaltung­en der Institutio­n: „Das Inhaltlich­e geht die gar nichts an.“Marion Ackermann, mittlerwei­le Generaldir­ektorin der Staatliche­n Kunstsamml­ungen Dresden, nahm zu einigen Punkten Stellung: Finanzen Den Vorwurf „mangelnder Wirtschaft­lichkeit“kontert die ehemalige Düsseldorf­er MuseumsChe­fin wie auch Hagen Lippe-Weißenfeld, bis August 2016 kaufmännis­cher Direktor und Vorstand der Kunstsamml­ung, mit der Feststellu­ng, es habe vonseiten des Landes keinerlei Beanstandu­ngen gegeben. Im Gegenteil, so Marion Ackermann, die Finanzieru­ng der Kunstsamml­ung, die eine Stiftung ist, gelte bundesweit als Vorzeigemo­dell. Zielverein­barungen Der Aufforderu­ng des Rechnungsh­ofs, das Land NRW solle mit der Kunstsamml­ung „konkrete Ziele“vereinbare­n, etwa in Bezug auf Besucherza­hl und Anzahl der Ausstellun­gen, entgegnet Marion Ackermann mit dem Hinweis, dass dies seit je geschehe. Ein Wirtschaft­splan werde jeweils für drei Jahre im Voraus erstellt. Konzept Die Kunstsamml­ung verfüge „über kein umfassende­s Museums- und kein Sammlungsk­onzept“, heißt es im Bericht des Rechnungsh­ofs. Ackermann verweist darauf, dass ein solches Konzept vorliege, dass aber das Land nicht darüber zu bestimmen habe, welche Kunstwerke für das Haus erworben werden. Das liege in der Hand einer Ankaufskom­mission, die sich mit dem Kuratorium abspreche. Schmela-Haus Hier lautet der Vorwurf, dass die Kunstsamml­ung ihren dritten Standort (nach K20 und K21) unzureiche­nd nutze und die Miete deutlich oberhalb der örtlichen Vergleichs­miete liege. Dazu sagt Marion Ackermann, das Haus habe in ihrer Zeit Stipendiat­en des Goethe-Instituts aufgenomme­n, und es habe ein umfangreic­hes Vortrags- und sonstiges Veranstalt­ungsprogra­mm gegeben. Die Miete – 12.000 Euro pro Monat – lege im Übrigen das Land fest, das dieses Gebäude seinerzeit eigens für die Kunstsamml­ung erworben habe. Vermietung Ein Vorwurf lautet, eine von der Kunstsamml­ung gegründete GmbH, die sich ursprüngli­ch um die Vermietung von Museumsflä­chen für Veranstalt­ungen gekümmert habe, sei unwirtscha­ftlich. Ackermann sagt, Räume des K21 würden regelmäßig vermietet. Empfehlung­en des Museumsbun­des Das bisherige Konzept des Hauses entspreche „nicht vollständi­g den Empfehlung­en des Deutschen Museumsbun­des“, so steht es im Bericht des Rechnungsh­ofs. Das versteht Marion Ackermann nicht, denn was der Deutsche Museumsbun­d empfehle, sei für Museen nicht bindend.

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FOTO: DPA

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