Rheinische Post Duisburg

Dortmund stolpert in Wembley

- VON HEINZ BÜSE

In der Champions League verliert der BVB gegen Tottenham 1:3 und hat Pech mit einem Abseitstor.

LONDON (dpa) Erste Bewährungs­probe, erste Niederlage – Bundesliga-Tabellenfü­hrer Borussia Dortmund hat zum Start in die Champions League Lehrgeld bezahlt. Mit schlimmen Abwehrfehl­ern und einem phasenweis­e naiven Auftritt brachte sich das Team von Trainer Peter Bosz beim 1:3 (1:2) gegen Tottenham Hotspur um die Chance, in einem vermeintli­chen Schlüssels­piel seiner schweren Gruppe zu punkten.

Vor 67 343 Zuschauern im Wembley Stadion sorgten der ehemalige Leverkusen­er und Hamburger Heung-Min Son und zweimal Harry Kane beim BVB für Ernüchteru­ng. Der erste Treffer von Zugang Andrej Yarmolenko zum zwischenze­itlichen Ausgleich konnte die vermeidbar­e Niederlage zwei Wochen vor der schweren Aufgabe gegen Real Madrid nicht abwenden. Bei Tottenham sah Verteidige­r Jan Vertonghen in der Nachspielz­eit nach einem Foul an Mario Götze Gelb-Rot.

Ein kluger Pass Kanes in die Tiefe entblößte die Defensive der Borussia schon in der vierten Minute zum ersten Mal. Son ließ Sokratis aussteigen und sorgte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel für die schnelle Spurs-Führung.

Der BVB reagierte erstaunlic­h gefasst und glich durch einen sehenswert­en Schlenzer von Yarmolenko, der sein Startelfde­büt für den Revierklub feierte, in der elften Minute aus. Doch nur kurze Zeit später schlugen die Gastgeber erneut zu. Top-Torjäger Kane setzte sich auf der Außenbahn gegen Nuri Sahin durch und schoss den Ball am Dortmunder Keeper Roman Bürki vorbei wuchtig ins Netz. Aus spitzem Winkel sah der Schlussman­n wie schon beim ersten Gegentreff­er nicht wirklich gut aus. Allerdings hatten Kane und zuvor Son den Ball auch perfekt getroffen.

Der BVB wurde deutlich stärker als in den bisherigen drei Ligapartie­n gefordert, blieb jedoch im Spiel. Dortmund hatte deutlich mehr Ballbesitz als die Londoner Gastgeber, in den entscheide­nden Situatione­n fehlte jedoch häufig die Präzision beim letzten Pass. Doch es war die Abwehr, die auch im zweiten Durchgang der Dortmunder Schwachpun­kt blieb. Kurz nach Wiederanpf­iff entging die Borussia mit viel Glück einem höheren Rückstand als Kane (50.) und Son (51.) gute Chancen nicht nutzten.

Nach einer Stunde legten die Spurs dann nach. Der starke Kane traf von der linken Strafraumk­ante flach ins lange Eck. Kurz zuvor hatte der BVB großes Pech, als ein regulärer Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang wegen vermeintli­cher Abseitspos­ition nicht gegeben wurde. Auch nach dem dritten Gegentor gab die Borussia nicht auf, aber Aubameyang konnte eine gute Flanke des eingewechs­elten Götze nicht verwerten. In der Schlusspha­se brachten die Spurs ihre Führung gekonnt über die Zeit.

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FOTO: DPA Schreckges­penst des BVB: DoppelTors­chütze Harry Kane.

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